Das sind die besten ITK-Arbeitgeber
Great Place to Work zeichnet 70 Unternehmen aus.
Sebastian Diefenbach begleitet den Wettbewerb „Die besten Arbeitgeber in der ITK“schon seit dessen Premiere 2012. Der Projektleiter des unabhängigen Great Place to Work Institute in Köln freut sich, dass sich in diesem Jahr mit 139 Unternehmen so viele Teilnehmer wie noch nie dem Benchmark gestellt haben, der zu zwei Dritteln auf den Ergebnissen einer anonymen Mitarbeiterbefragung beruht. Von allen Teilnehmern wurden 70 Unternehmen als beste Arbeitgeber in fünf Größenklassen ausgezeichnet, auch das bedeutet einen neuen Rekord. Die Sieger heißen adesso, Adobe Deutschland, MaibornWolff, QAware und Quality First Software. Den ersten Platz in der Sonderkategorie „Systemhäuser“konnte sich der Münchner IT-Dienstleister iteratec sichern.
Was zeichnet Deutschlands beste Arbeitgeber in der ITK aus? Für die Mitarbeiter zählen dabei ganz unterschiedliche Punkte – angefangen von Gesundheitsförderung und attraktiven Sozialleistungen über die Einbeziehung in Entscheidungen bis zu einem Ideen- und Innovations-Management, das die Vorschläge der Mitarbeiter wirklich ernst nimmt.
„Die besten Arbeitgeber haben Leistung wie Wohlfühlbedingungen im Blick“, resümiert Diefenbach. „Im Kern geht es um Entwicklungschancen, Partizipation, Anerkennung und Wertschätzung, angemessene Life Balance und Gesundheitsförderung. Die besten Arbeitgeber zeigen, dass die Gestaltung dieser Faktoren auch unter Bedingungen mit Projektarbeit bei Kunden vor Ort sehr gut gelingen kann.“
Neue Wege, wie sich Projektarbeit und Bedürfnisse der Mitarbeiter besser vereinbaren lassen, hat sich adesso aus Dortmund, Sieger in der Größenklasse der Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern, einfallen lassen.
Um die Reisetätigkeit zu minimieren, unterhält adesso mittlerweile zwölf Standorte im gesamten Bundesgebiet. Zudem produziert das Unternehmen seit Kurzem auch On-DemandSchulungen, die es den Mitarbeitern auch jenseits von unflexiblen Präsenzseminaren erlauben, sich regelmäßig Wissen im schnelllebigen Projektgeschäft anzueignen.
Adobe, Sieger in der Größenklasse der Firmen mit 501 bis 1000 Mitarbeitern, ermutigt die Mitarbeiter seit zwei Jahren zur Entwicklung eines „Growth Mindsets“. An die Stelle von „Ich kann das nicht“soll ein „Ich kann etwas noch nicht“treten. Von Zeit zu Zeit setzen sich alle zusammen und erarbeiten Sales Pitches oder tauschen sich über neue Produkte aus.
Die IT-Beratung MaibornWolff hat zum sechsten Mal in Folge den ersten Platz in der Größenklasse der Unternehmen mit 101 bis 500 Mitarbeitern errungen. Die Münchner sind allein im zurückliegenden Jahr um 100 auf nunmehr 380 Mitarbeiter gewachsen. Ein Geheimnis dieses Erfolgs liegt darin, dass Geschäftsführer Volker Maiborn und sein Führungsteam Arbeitskultur als Perpetuum mobile begreifen: „Ein Great Place to Work zu bleiben ist wie Rad fahren: Bleibt man stehen, fällt man um.“Dementsprechend drehen sie Jahr für Jahr an einer anderen Schraube, damit möglichst viele Mitarbeiter zufrieden bleiben. So entstand der jüngste Firmenstandort in Augsburg auf Initiative von Kollegen, die vorher den langen Fahrtweg nach München hatten.
Auch QAware ist ein Seriensieger bei Great Place to Work. Zum fünften Mal sind die Münchner in der Kategorie der Firmen von 50 bis 100 Mitarbeitern auf Platz eins gelandet. Sie legen ihr Augenmerk darauf, den Softwareingenieuren beste Arbeitsbedingungen bereitzustellen. Neben offener Kommunikation im Stuhlkreis gehört dazu auch eine korrigierte Wachstumsstrategie, um den Stress einzudämmen.
Vorreiter ITK-Banche
„Die ITK-Branche ist in Bezug auf die Gestaltung von attraktiven Arbeitsbedingungen Vorreiter im deutschen Arbeitgebermarkt“, sagt Diefenbach. „Sie hat erkannt, dass dieses Investment nicht mehr nur Kür, sondern Pflicht ist, um auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Dies zeigt auch die Tatsache, dass jedes dritte Unternehmen unter den 100 ,Deutschlands Besten Arbeitgebern‘ aus der ITK-Branche kommt.“
Nicht nur Führungskräfte legen ein hohes Engagement an den Tag, sondern auch die Beschäftigten. 84 Prozent der aufgeforderten Mitarbeiter haben ihre Arbeitgeber nach Kriterien wie Vertrauen in Führungskräfte, Teamgeist, Life Balance oder berufliche Entwicklung anonym bewertet. Zum Vergleich: In anderen Branchen liegt die Teilnahmequote bei 60 bis 70 Prozent. In Diefenbachs Augen zeigt sich hier eine sehr hohe Bereitschaft, „Feedback zu geben und mit der Unternehmensführung in den Dialog zur Gestaltung der Arbeitsplatzkultur zu treten“.