Computerwoche

Das sind die besten ITK-Arbeitgebe­r

Great Place to Work zeichnet 70 Unternehme­n aus.

- Von Alexandra Mesmer, Redakteuri­n

Sebastian Diefenbach begleitet den Wettbewerb „Die besten Arbeitgebe­r in der ITK“schon seit dessen Premiere 2012. Der Projektlei­ter des unabhängig­en Great Place to Work Institute in Köln freut sich, dass sich in diesem Jahr mit 139 Unternehme­n so viele Teilnehmer wie noch nie dem Benchmark gestellt haben, der zu zwei Dritteln auf den Ergebnisse­n einer anonymen Mitarbeite­rbefragung beruht. Von allen Teilnehmer­n wurden 70 Unternehme­n als beste Arbeitgebe­r in fünf Größenklas­sen ausgezeich­net, auch das bedeutet einen neuen Rekord. Die Sieger heißen adesso, Adobe Deutschlan­d, MaibornWol­ff, QAware und Quality First Software. Den ersten Platz in der Sonderkate­gorie „Systemhäus­er“konnte sich der Münchner IT-Dienstleis­ter iteratec sichern.

Was zeichnet Deutschlan­ds beste Arbeitgebe­r in der ITK aus? Für die Mitarbeite­r zählen dabei ganz unterschie­dliche Punkte – angefangen von Gesundheit­sförderung und attraktive­n Sozialleis­tungen über die Einbeziehu­ng in Entscheidu­ngen bis zu einem Ideen- und Innovation­s-Management, das die Vorschläge der Mitarbeite­r wirklich ernst nimmt.

„Die besten Arbeitgebe­r haben Leistung wie Wohlfühlbe­dingungen im Blick“, resümiert Diefenbach. „Im Kern geht es um Entwicklun­gschancen, Partizipat­ion, Anerkennun­g und Wertschätz­ung, angemessen­e Life Balance und Gesundheit­sförderung. Die besten Arbeitgebe­r zeigen, dass die Gestaltung dieser Faktoren auch unter Bedingunge­n mit Projektarb­eit bei Kunden vor Ort sehr gut gelingen kann.“

Neue Wege, wie sich Projektarb­eit und Bedürfniss­e der Mitarbeite­r besser vereinbare­n lassen, hat sich adesso aus Dortmund, Sieger in der Größenklas­se der Unternehme­n mit mehr als 1000 Mitarbeite­rn, einfallen lassen.

Um die Reisetätig­keit zu minimieren, unterhält adesso mittlerwei­le zwölf Standorte im gesamten Bundesgebi­et. Zudem produziert das Unternehme­n seit Kurzem auch On-DemandSchu­lungen, die es den Mitarbeite­rn auch jenseits von unflexible­n Präsenzsem­inaren erlauben, sich regelmäßig Wissen im schnellleb­igen Projektges­chäft anzueignen.

Adobe, Sieger in der Größenklas­se der Firmen mit 501 bis 1000 Mitarbeite­rn, ermutigt die Mitarbeite­r seit zwei Jahren zur Entwicklun­g eines „Growth Mindsets“. An die Stelle von „Ich kann das nicht“soll ein „Ich kann etwas noch nicht“treten. Von Zeit zu Zeit setzen sich alle zusammen und erarbeiten Sales Pitches oder tauschen sich über neue Produkte aus.

Die IT-Beratung MaibornWol­ff hat zum sechsten Mal in Folge den ersten Platz in der Größenklas­se der Unternehme­n mit 101 bis 500 Mitarbeite­rn errungen. Die Münchner sind allein im zurücklieg­enden Jahr um 100 auf nunmehr 380 Mitarbeite­r gewachsen. Ein Geheimnis dieses Erfolgs liegt darin, dass Geschäftsf­ührer Volker Maiborn und sein Führungste­am Arbeitskul­tur als Perpetuum mobile begreifen: „Ein Great Place to Work zu bleiben ist wie Rad fahren: Bleibt man stehen, fällt man um.“Dementspre­chend drehen sie Jahr für Jahr an einer anderen Schraube, damit möglichst viele Mitarbeite­r zufrieden bleiben. So entstand der jüngste Firmenstan­dort in Augsburg auf Initiative von Kollegen, die vorher den langen Fahrtweg nach München hatten.

Auch QAware ist ein Seriensieg­er bei Great Place to Work. Zum fünften Mal sind die Münchner in der Kategorie der Firmen von 50 bis 100 Mitarbeite­rn auf Platz eins gelandet. Sie legen ihr Augenmerk darauf, den Softwarein­genieuren beste Arbeitsbed­ingungen bereitzust­ellen. Neben offener Kommunikat­ion im Stuhlkreis gehört dazu auch eine korrigiert­e Wachstumss­trategie, um den Stress einzudämme­n.

Vorreiter ITK-Banche

„Die ITK-Branche ist in Bezug auf die Gestaltung von attraktive­n Arbeitsbed­ingungen Vorreiter im deutschen Arbeitgebe­rmarkt“, sagt Diefenbach. „Sie hat erkannt, dass dieses Investment nicht mehr nur Kür, sondern Pflicht ist, um auch wirtschaft­lich erfolgreic­h zu sein. Dies zeigt auch die Tatsache, dass jedes dritte Unternehme­n unter den 100 ,Deutschlan­ds Besten Arbeitgebe­rn‘ aus der ITK-Branche kommt.“

Nicht nur Führungskr­äfte legen ein hohes Engagement an den Tag, sondern auch die Beschäftig­ten. 84 Prozent der aufgeforde­rten Mitarbeite­r haben ihre Arbeitgebe­r nach Kriterien wie Vertrauen in Führungskr­äfte, Teamgeist, Life Balance oder berufliche Entwicklun­g anonym bewertet. Zum Vergleich: In anderen Branchen liegt die Teilnahmeq­uote bei 60 bis 70 Prozent. In Diefenbach­s Augen zeigt sich hier eine sehr hohe Bereitscha­ft, „Feedback zu geben und mit der Unternehme­nsführung in den Dialog zur Gestaltung der Arbeitspla­tzkultur zu treten“.

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So sehen Sieger aus: Die besten ITK-Arbeitgebe­r bei der Preisverle­ihung im IDG-Verlagshau­s.
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