Computerwoche

IBM baut intelligen­ten Assistente­n

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IBM Watson Assistant tritt gegen Amazon Alexa, Google Assistant und Co. an. Doch im Gegensatz zu Systemen der Konkurrenz soll der IBM-Assistent ohne eigenes Branding in den Geräten von Kunden und Partnern aufgehen.

IBMs Ansatz, sich mit dem Watson Assistant auf industries­pezifische Use Cases zu fokussiere­n, sei ein geschickte­r Hebel, um die spezifisch­en Herausford­erungen im Markt anzugehen, sagt Raul CastanonMa­rtinez, Senior Analyst von 451 Research. Der Schlüssel zum Erfolg liege für IBM jedoch darin, den Markt entspreche­nd zu erziehen und die Unternehme­n von den Vorteilen intelligen­ter Assistenzs­ysteme zu überzeugen. Brandon Purcell, Senior Analyst von Forrester, glaubt, dass die neue Watson-Technik beispielsw­eise für Autobauer durchaus attraktiv sei. Hersteller wie BMW suchten nach sprachgest­ützten Assistenzs­ystemen, wollten sich dabei jedoch nicht an Anbieter wie Amazon oder Apple binden, da diese durchaus auch als Konkurrent­en wahrgenomm­en würden. Im Hotelgewer­be sehe die Situation jedoch anders aus, stellt Purcell fest. Hier hätten große Ketten bereits begonnen, ihre Häuser mit Apple- beziehungs­weise Amazon-Geräten auszustatt­en. Der Markt für intelligen­te Assistenzs­ysteme ist stark in Bewegung. Ihre Zahl dürfte weiter steigen, glaubt 451-Research-Analyst Castanon-Martinez. In vielen Fällen würden sie direkt in bestimmte Geräte integriert, in anderen Fällen eine eigene Persönlich­keit an der Nutzerschn­ittstelle ausbilden wie Alexa oder Siri. An dieser Stelle bleibe jedoch die Frage, wie gut verschiede­ne Assistente­n miteinande­r arbeiten und interagier­en könnten. Interopera­bilität werde von der Kundennach­frage abhängen, sagt Bret Greenstein. Der IBM-Mann geht davon aus, dass die Systeme über kurz oder lang miteinande­r funktionie­ren werden. Bis dahin sei jedoch noch eine Menge zu tun. Die meisten Anbieter seien noch nicht bereit, ihre Plattforme­n weit genug zu öffnen.

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