Amerikanische Einzelhändler und Google wollen Amazon gemeinsam in die Zange nehmen
Google plant zunächst in den USA eine Initiative für den Einzelhandel, die dazu beitragen soll, Konzerne wie Walmart, Target oder Costco im E-Commerce näher an Marktführer Amazon heranzuführen. Einem exklusiven Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge können Händler ihre Produkte für die Google-Suche, den Einkaufsservice Google Express und für den mobilen Sprachdienst Google Assistant künftig kostenpflichtig registrieren. Gegen eine nicht näher bezifferte Gebühr rankt Google die gelisteten Artikel besser und sorgt auch dafür, dass die Kunden auf die Loyalty-Programme der Einzelhändler aufmerksam gemacht werden. Das Google-Programm mit dem Namen „Shopping Actions“soll demnach zunächst in den USA für Händler aller Größenordnungen zur Verfügung stehen. Reuters bezieht sich auf Angaben von Daniel Alegre, bei Google President für Retail und Shopping. Man sehe sich als „Enabler“für den OnlineHandel und wolle helfen, damit die Händler mehr Online-Geschäfte abschließen und näher an ihre Kunden heranrücken könnten, sagt der Google-Manager.
Dem Bericht zufolge sollen Käufer unter allen gelisteten Artikeln übergreifend mit nur einem Warenkorb und einer zentralen Kasse einkaufen können. Sollte es dazu kom- men, würde tatsächlich ein entscheidender Vorteil von Amazon, der Komfort für Konsumenten, hinfällig. Google will den Händlern offenbar auch ermöglichen, Angebote über den Sprachdienst Google Home zugänglich zu machen und dabei Channel-übergreifend auch personalisierte Empfehlungen aufgrund der Einkaufshistorie ermöglichen.
Laut Juniper Research werden 2022 bereits 55 Prozent der USHaushalte über SpracherkennungsDienste wie Amazon Echo, Google Home oder Apple Homepod verfügen. Diese Geräte spielen eine immer wichtigere Rolle im E-Commerce, so die Analysten.