Computerwoche

Iteratec bindet die Mitarbeite­r ein und schafft viel Raum für Feedback

- Von Ronald Wiltscheck, Chefredakt­eur ChannelPar­tner

In der neuen Kategorie „Systemhäus­er“ist iteratec der beste Arbeitgebe­r im Wettbewerb Great Place to Work. Die Münchner überzeugen mit ihrem Bewerbungs­prozess und ihren „Was-stört?“-Workshops.

Als iteratec innerhalb Münchens umzog, band die Geschäftsf­ührung Mitarbeite­r in die Gestaltung des neuen Gebäudes ein. „Das ging bei der Auswahl der Möbel los und hörte bei der Wandfarbe noch lange nicht auf“, so Geschäftsf­ührer Klaus Eberhardt. So entstanden gleich 16 Meeting-Räume für die 130 Mitarbeite­r am Standort München.

Auch in der Personalsu­che lässt sich iteratec einiges einfallen und beschäftig­t 80 Studenten bei einem Personalst­amm von insgesamt 282 Mitarbeite­rn. Diese erfahren so, welche Gestaltung­smöglichke­iten ein mittelstän­disches Systemhaus eröffnet. „Die Studenten fragen uns oft: ,Darf ich das wirklich?‘, wenn ihnen die Leitung eines kleineren Projekts übertragen wird“, so Eberhardt. „Aus ihren Praktika in größeren Firmen sind sie eine solche Arbeitswei­se nicht gewohnt und deshalb sehr überrascht, wie viel sie bei uns bewegen können.“

Zwei an einem Keyboard

Neue Wege geht iteratec auch in der Auswahl der künftigen Softwareen­twickler. Im Anschluss an das Gespräch mit einem Mitglied der Geschäftsl­eitung nehmen die eingeladen­en Kandidaten an einem fachlichen Test teil, der eine agile Arbeitsmet­hode aufnimmt: Im Pair Programmin­g entwickelt der Bewerber mit einem Mitarbeite­r ein Softwarepr­ogramm. „Zwei an einem Keyboard“, beschreibt Eberhardt das Szenario, das über Soft Skills wie Team- oder Kommunikat­ionsfähigk­eit Aufschluss gibt.

Ebenfalls selten bei IT-Unternehme­n anzutreffe­n dürfte das Workshop-Format „Was stört?“sein. Zwei Tage lang dürfen bis zu 18 Mitarbeite­r mit der Geschäftsf­ührung über das sprechen, was ihnen wichtig ist und was sie in ihrer Arbeit behindert. Unter externer Moderation wird nach dem Fishbowl-Prinzip auf Augenhöhe diskutiert; da kann es um zu komplizier­te Abläufe im Rechnungsw­esen oder um unklare Projektzus­tändigkeit gehen.

Eine Möglichkei­t, solche Hinderniss­e zu überwinden, bietet die an „Trivial Pursuit“angelehnte Gaming-Plattform „iteraPursu­it“. In dem Spiel können sich Mitarbeite­r einen Überblick über Zuständigk­eiten der Abteilunge­n und über Details in den Abläufen verschaffe­n. Jede Abteilung stellt hierfür die aus ihrer Sicht wichtigen Fragen für das Spiel zusammen. Der Gewinner mit der besten Einsicht in das Unternehme­n erhält ein kleines Geschenk.

Bereits gut etabliert hat sich der „Innovation Frei-Day“: Hier kann jeder Mitarbeite­r fünf Tage im Jahr für Themen verwenden, die er für wichtig hält – eine Forschungs­aufgabe etwa, eine Weiterbild­ung oder ein gemeinnütz­iges Projekt. Bei Bedarf kann vor einem Mitarbeite­rgremium auch eine Verlängeru­ng beantragt werden. Laut Eberhardt belegt „der Innovation Frei-Day die Bereitscha­ft des Teams, das Unternehme­n methodisch und technisch gut aufzustell­en, die Prozesse zu verbessern sowie eigene Softwarewe­rkzeuge wie eine Skill-Datenbank zu entwickeln, um die Qualität unserer Arbeit anzuheben.“

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 ??  ?? Iteratec-Geschäftsf­ührer Klaus Eberhardt: „Bereits bei unserer Gründung vor über 20 Jahren wollten wir ein besonderes Unternehme­n aufbauen. Ein Unternehme­n, bei dem die Mitarbeite­r nicht nur Angestellt­e, sondern Mitunterne­hmer sind.“
Iteratec-Geschäftsf­ührer Klaus Eberhardt: „Bereits bei unserer Gründung vor über 20 Jahren wollten wir ein besonderes Unternehme­n aufbauen. Ein Unternehme­n, bei dem die Mitarbeite­r nicht nur Angestellt­e, sondern Mitunterne­hmer sind.“

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