Er hat der Gigabyte-Festplatte den Weg bereitet: Physik-Nobelpreisträger Peter Grünberg ist tot
Der Wissenschaftler Peter Grünberg, der 2007 gemeinsam mit dem Franzosen Albert Fert den Nobelpreis in Physik für die Entdeckung des „Riesenmagnetowiderstands“erhielt, ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Grünberg, der am Forschungszentrum Jülich lehrte und auch nach seiner Pensionierung im Jahre 2004 immer noch am Institut für Festkörperforschung arbeitete, hatte gleichzeitig mit Fert den sogenannten GMR-Effekt entdeckt, der es ermöglichte, die Speicherkapazität von Festplatten signifikant zu steigern.
GMR steht für Giant Magneto Resistance oder auch Riesenmagnetowiderstand. Dabei handelt es sich um einen quantenmechanischen Effekt, auf dessen Grundlage später Halbleiterbeschichtungen entwickelt wurden, mit denen auf kleinstem Raum ein Vielfaches der bis dato üblichen Datenmengen gespeichert und ausgelesen werden konnte.
Bescheiden ohne Grund
Grünberg gab sein letztes Interview im Jahr 2008 der „Deutschen Welle“. Den Erhalt des PhysikNobelpreises kommentierte er mit den Worten: „Ich habe mich der Sache erst mal nicht gewachsen gefühlt. Ich bin auch eher ein scheuer Mensch, der nicht so gerne im Rampenlicht steht. Ich tu mich auch immer recht schwer mit Vorträgen oder mit Tischreden. Aber im Laufe der Zeit lernt man das dann auch ein bisschen. Von daher habe ich mir das alles anfangs nicht zugetraut und habe auch immer gedacht – na hoffentlich wird das mit dem Nobelpreis nicht erfolgen.“
Entwaffnend ehrlich sagte Grünberg, er sei immer ein schlechter Mathematikschüler gewesen, habe sich aber stets für das Fach interessiert und später im Studium dann stark aufgeholt. „Aber das kam nur durch harte Arbeit, es war nicht eine große Begabung oder so. Ich setzte sowieso darauf, dass man durch harte Arbeit und Selbstdisziplin sehr viel erreichen kann. Das war immer mein Motto“.