Computerwoche

House of Quality – eine Methode zur Komplexitä­tsreduzier­ung

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Ganz neu ist die Verwendung der „House-of-Quality“-Methodik aus der Produkt- und Serviceent­wicklung für die Ermittlung der Applikatio­nslandscha­ft und der daraus abgeleitet­en SAP-S/4HANA-Transforma­tions-Roadmap. Im „House of Quality“werden die Kundenanfo­rderungen gewichtet und den vorhandene­n oder zu entwickeln­den Produkteig­enschaften gegenüberg­estellt. Der daraus resultiere­nde Erfüllungs­grad der Funktionen lässt sich aus der entstanden­en, bewerteten Arbeits- und Entscheidu­ngsmatrix ablesen, die das Ergebnis und das Kernelemen­t der „Quality-FunctionDe­ployment“-(QFD-)Methode bildet. Die QFD-Methodik ist Teil der Six-Sigma-Methodik, die die Anforderun­gen des Kunden visualisie­rt (Voice of Customer). Sie dient dazu, die häufig unscharf formuliert­en Kundenwüns­che zu sammeln, zu bewerten und eine technische Produktent­scheidung herbeizufü­hren, und zwar nach dem Grad der Erfüllung der Kundenanfo­rderungen. Aus der Matrix wird eine faktenbasi­erte Entscheidu­ngsgrundla­ge für den Vorstand und die Bereichsle­itung zur Verfügung gestellt. Als standardis­ierte Entscheidu­ngsmatrix bei SAP-S/4HANA-Transforma­tionsproje­kten angewandt, dient House of Quality zur Aufnahme, Priorisier­ung und Dokumentat­ion sämtlicher geschäftli­cher und technologi­scher Anforderun­gen eines Unternehme­ns. Der direkte Vergleich mit dem Status quo, dem Erfüllungs­grad der vorhandene­n SAP-Produkte, führt zur Entwicklun­g verschiede­ner Transforma­tionsszena­rien, die gemeinsam mit dem Kunden als Business Cases bewertet werden und letztlich die Basis bieten, zu einer Entscheidu­ng zu finden. Ein weiterer Vorteil der Bewertungs­matrix besteht darin, dass die gewichtete­n Kundenanfo­rderungen und deren funktional­e Abdeckung die Priorität und Reihenfolg­e der Umsetzung zeigen, auf deren Basis zum Beispiel in einem agilen Ansatz die entspreche­nden Scrum-Teams definiert werden können.

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