Software hilft deutscher Elf nicht
Mit seiner Lösung „Sports One“will SAP der deutschen Nationalelf zur Titelverteidigung verhelfen. Dass es klappt, ist allerdings alles andere als gewiss.
Mit seiner Lösung „Sports One“wollte SAP der deutschen Nationalelf bei der Aktion Titelverteidigung helfen. Doch zu Beginn nützte alle Analysetechnik nichts. Die Mannschaft hat nach der Niederlage gegen Mexiko nur noch Schicksalsspiele vor der Brust.
Zu Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland hat SAP zusätzliche Werkzeuge für seine Lösung „SAP Sports One“vorgestellt. Damit will das Softwarehaus eigenen Angaben zufolge die Siegchancen der deutschen Mannschaft optimieren. Gemeinsam haben SAP und der Deutsche FußballBund (DFB) dafür das „Video Cockpit“und das „Player Dashboard“entwickelt. Geholfen haben die Analyse-Tools erst einmal wenig. Das Auftaktspiel der DFB-Elf gegen Mexiko ging überraschend, aber verdient mit 0:1 verloren. Nun darf die deutsche Elf kein Spiel mehr verlieren, will sie die WM noch erfolgreich gestalten.
Vielleicht können in dieser schwierigen Phase ja die SAP-Tools die entscheidenden Tipps geben, damit die Mission Titelverteidigung doch noch klappt. Mit dem Video Cockpit bekommen die DFB-Verantwortlichen einen Content Hub an die Hand, auf dem sich Videodaten von Mannschaftsspielen sowie Match- und Trainingsinformationen aus diversen Quellen zusammenführen lassen. Dazu gehören beispielsweise Videos von Fernsehanstalten, aber auch Informationen von speziellen Datendienstleistern, die Spiele in den Stadien aufzeichnen. Mit Hilfe des Video Cockpits sollen sich Muster und taktische Ausrichtungen von einzelnen Spielern und ganzen Teams erkennen lassen.
Jogi Löw und sein Team sollen so eigene Spielstrategien entwickeln und dabei etwaige Schwachstellen des Gegners berücksichtigen. Über das Player Dashboard erhalten einzelne Spieler dann im zweiten Schritt gezielt die für sie relevanten Informationen, um sich optimal auf den nächsten Gegner einstellen zu können. Die Daten werden über mobile Endgeräte abge- rufen und kommentiert, heißt es. Mit dem Video Cockpit und dem Player Dashboard sollen sich sämtliche Prozesse rund um Verwaltung, Training, Mannschaft, Scouting und Fitness koordinieren und steuern lassen, verspricht SAP. „Mit den Funktionen können wir Spielanalysten unsere Trainer und damit auch die Spieler noch effizienter vorbereiten“, sagt Christofer Clemens, bei der deutschen FußballNationalmannschaft für Scouting und Spielanalyse verantwortlich. „Zudem erhalten die Profis auf sie zugeschnittene Informationen für die nächsten Spiele.“Trainer und Spielanalysten würden immer mehr Zeit darauf verwenden, unterschiedliche Datenquellen eines Matchs zu nutzen. Laut Clemens ist es daher nur logisch, mit Technik bestimmte Abläufe zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Gewinnen mit SAP-Unterstützung?
„Bei der deutschen Nationalmannschaft haben wir eine unglaubliche Datenmenge, die wir verarbeiten und am besten in Echtzeit an die Trainer, die Spieler und auch die Analysten weitergeben müssen“, ergänzte Oliver Bierhoff, Manager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. „Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen spielen auch im Fußball eine große Rolle und geben in der Analysearbeit eine enorm wichtige Hilfestellung.“SAP und DFB arbeiten seit 2013 eng zusammen. Künftig sollen noch mehr KI-Funktionen für die Spielanalyse einfließen. Trainer und Analysten erhalten dann nach Angaben von SAP-Vorstandsmitglied Stefan Ries die Möglichkeit, direkt auf Informationen zuzugreifen, die der Mannschaft zum Sieg verhelfen können. Das allerdings wäre für die laufende WM nicht die schlechteste Nachricht.