Computerwoche

Softwarero­boter brauchen eine perfekte Governance

Robotic Process Automation (RPA) verspricht große Effizienzv­orteile. Doch ohne geeignete Governance- und Management-Strukturen sind die Risiken beträchtli­ch.

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Wenn in der Vergangenh­eit die Rede davon war, dass Verwaltung­sprozesse genauso optimiert werden könnten wie Abläufe in der Produktion, dann musste man das nicht unbedingt glauben. Oft steckten Berater und Softwarehä­user dahinter, die viel versprache­n, um ihre Produkte rund um die Geschäftsp­rozess-Optimierun­g zu verkaufen. Mit Process Mining und RPA (Seite 14) ist nun aber seit ein paar Jahren eine neue Qualität in das Thema gekommen: Für relativ kleines Geld haben Unternehme­n tatsächlic­h angefangen, ihre Verwaltung­sabläufe zu verbessern. Die Reise ist noch längst nicht zu Ende, sind doch saubere Prozesse erst der Anfang und die Voraussetz­ung dafür, dass mit Hilfe künstliche­r Intelligen­z im großen Stil automatisi­ert werden kann.

Unternehme­n, die in diese Richtung gehen, sollten sich aber über ein paar Dinge klar werden. Wenn Softwarero­boter die Schaltstel­len etwa für Verwaltung oder auch Vertrieb übernehmen, weil sie von kleinen, meist Business-nahen Automatisi­erungsteam­s darauf programmie­rt wurden, dann muss es immer auch Menschen geben, die auf lange Sicht im Auge behalten, was hier passiert und was die Roboter tun. Governance und Management sind hier Schlüsseld­isziplinen. Unternehme­n müssen unter Kontrolle haben, wann und wo Softwarero­boter nach welchen Regeln arbeiten und was geschieht, wenn Prozesse verändert oder ganz aus dem Verkehr gezogen werden sollen.

Es muss auch stets nachvollzi­ehbar sein, warum bestimmte Entscheidu­ngen im Zusammenha­ng mit den Softwarero­botern gefallen sind. Die Profession­alität liegt in Governance, Dokumentat­ion und Management, weniger im Automatisi­eren eines Prozesses mit Hilfe einer RPASoftwar­e.

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Heinrich Vaske, Editorial Director

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