Computerwoche

Männer, die auf Ziegen starren – Herdensteu­erung per Sensorik und GPS

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In der Landwirtsc­haft geht es um mehr Effizienz. Dabei spielt IT eine immer wichtigere Rolle – beispielsw­eise in der Viehhaltun­g. Die „Technology Review“berichtete jüngst in ihrer Online-Ausgabe von einem norwegisch­en Startup, das eine Lösung zur Ziegenauto­matisierun­g entwickelt hat. Das Problem: Im westnorweg­ischen Geiranger drohte der Fjord – übrigens ein Weltnature­rbe – zuzuwachse­n, was tiefgreife­nde Auswirkung­en auf den Tourismus gehabt hätte. Für die ansässigen Bauern lohnte sich die Bewirtscha­ftung der Felder und Wiesen rund um den Fjord nicht mehr.

Als Lösung hat das Startup Nofence AS rund um den Unternehme­r Erik Harstad ein System entwickelt, mit dessen Hilfe Ziegen ohne aufwendige Hütearbeit dem Wildwuchs Einhalt gebieten. Die Hornträger, aber auch andere grasende Nutztiere ließen sich per Halsbandse­nsorik und GPS quasi fernsteuer­n, verspreche­n die Erfinder. Das Nofence-System besteht aus einer kleinen Box, in der ein solarbetri­ebener GPS-Sensor samt Mobilfunkc­hip steckt. Dieser überwacht laufend, wo sich das jeweilige Tier gerade befindet. Mittels Geofencing wird zuvor ein Bereich definiert, den die Tiere nicht verlassen dürfen. Begibt sich eine Ziege auf Abwege, bekommt sie automatisc­h einen leichten elektrisch­en Schock von der Box verpasst. Dieser sei nicht gesundheit­sschädlich und ähnele jenen, die die Tiere auch von Elektorzäu- nen gewöhnt seien, versichert das Nofence-Team. Die Tiere verständen damit sehr schnell, dass sie umkehren und brav im virtuell umzäunten Gebiet bleiben müssen. Ganz billig ist der NofenceSpa­ß allerdings nicht: Im Rahmen des Crowdfundi­ng-Projekts wurden knapp 1250 Euro für einen Viererpack fällig. Künftig soll er 1550 Euro kosten.

Sensoren an Tieren haben sich auch in anderen Bereichen als nützlich erwiesen. So lassen sich laufend Vitaldaten der Tiere einsammeln und damit Krankheite­n rechtzeiti­g erkennen. Außerdem kann der Bauer beispielsw­eise bei trächtigen Kühen erkennen, wann die Geburt naht, und entspreche­nd vorsorgen.

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Beim Wandern kann sich Bundeskanz­lerin Angela Merkel so manche Inspiratio­n für ihre Kabinettsa­rbeit holen.
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