Computerwoche

IT-Sicherheit erfordert vor allem Disziplin

- Herzlich, Ihr Heinrich Vaske, Editorial Director

In Sachen IT-Security empfiehlt es sich, Ruhe zu bewahren und seine Hausaufgab­en zu machen. Es ist eine Illusion zu glauben, alle Risiken in den Griff bekommen zu können.

Wenn Sie sich einmal richtig schlecht fühlen wollen, dann besuchen sie eine der großen IT-Security-Konferenze­n – von RSA beispielsw­eise, oder die Defcon. Sie gehen garantiert mit dem Gefühl nach Hause: Egal wie ich meine Netze absichere oder meine Mitarbeite­r schule, am Ende sitze ich immer am kürzeren Hebel. Den Angreifern und Geheimdien­sten wird es gelingen, in meine Festung einzudring­en, mich auszuspion­ieren oder mich zu erpressen.

Zugegeben, in diesem Heft tragen wir nicht unbedingt zur Beruhigung bei, wenn wir zum Beispiel über Deepfakes schreiben (siehe Seite 18). Dabei manipulier­en Hacker Video- und Audiodatei­en in einer Weise, dass man geneigt ist, US-Präsident Trump zu glauben, wenn er wieder einmal poltert: „Alles Fake!“Spätestens wenn wir dann noch über die neuen Möglichkei­ten nachdenken, die KI oder auch Quantencom­puting den Angreifern bieten, wird uns endgültig schwindeli­g.

Die IT vollständi­g sicher unter Kontrolle zu haben, war schon immer eine Illusion. Aber das Risiko lässt sich senken, indem Unternehme­n ihre Hausaufgab­en machen – insbesonde­re in den naheliegen­den Bereichen Patch-Management und Social Engineerin­g Prevention. Viele Betriebe hierzuland­e tun das: In einer internatio­nalen Studie von Malwarebyt­es, für die auch 175 Sicherheit­sexperten aus Deutschlan­d befragt wurden, heißt es: „Deutsche Unternehme­n hatten bei Weitem die wenigsten Sicherheit­svorfälle aller von uns untersucht­en Länder“– zu denen die USA, Australien, Singapur und Großbritan­nien gehörten. 56 Prozent der hiesigen Firmen melden für die vergangene­n zwölf Monate keinen Vorfall, bei allen anderen stehen Adware- und SpywareAtt­acken (21 Prozent) und Phishing-Angriffe im Vordergrun­d. Gerade im IT-Sicherheit­sbereich zahlt sich die deutsche Gründlichk­eit aus!

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Heinrich Vaske, Editorial Director
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