Fünf Tipps für Arbeitgeber: Was im mobilen Recruiting zählt
Das Smartphone ist für drei von vier Deutschen das bevorzugte Endgerät, um sich auf die Suche nach offenen Stellen zu begeben. Viele Unternehmen sind darauf noch nicht eingestellt.
Eine Studie der Jobbörse meinestadt.de hält folgende Tipps für Arbeitgeber bereit, wie sie Talente auf mobilen Endgeräten erreichen können:
1. Anzeigen brauchen Mobilgeräte-Look Jobinteressenten möchten sich über ihr mobiles Endgerät bewerben können. Stellenanzeigen, die auf allen Devices gut aussehen, sind ein Muss. Noch ist aber nicht einmal ein Drittel der Unternehmen fähig, einen Kandidaten am Smartphone oder Tablet gut zu bedienen, so ein Ergebnis der Umfrage unter 1520 Fachkräften. Jeder zweite Kandidat springt ab, wenn Stellenanzeigen und Karriereseiten nicht an Mobilgeräte angepasst sind.
2. Das Anschreiben ist Vergangenheit Das Ende des klassischen Anschreibens ist eingeläutet, so die Umfrage. Der Verlust dürfte sich in Grenzen halten: Der Wert eines korrekten Anschreibens für die Kandidatenauswahl gilt als überschaubar – insbesondere wenn es um Fachkräfte geht. Andererseits stellt diese Formalität für viele Jobsuchende eine „große Hürde“dar. Auffällig viele Umfrageteilnehmer vergleichen das Erstellen eines Anschreibens mit einer „Schulprüfung“oder einem „Besuch beim Zahnarzt“.
3. Kurzbewerbungen sparen Zeit Für die mobile Bewerbung lassen sich die bisherigen Recruiting-Abläufe nicht eins zu eins übernehmen. Es braucht neue, abgespeckte Lösungen – zum Beispiel eine Kurzbewerbung. Vor allem wenn besonders umworbene Talente angesprochen werden sollen, gilt es, die Hürden schon im Erstkontakt zu senken. Mit einem vorgeschalteten kurzen Fragenkatalog kann ein Arbeitgeber einfach und effizient vorauswählen. Sucht etwa ein Logistikunternehmen einen Fahrer, kann es auf diesem Wege den Führerschein einer bestimmten Klasse, die Sprachkenntnisse und die Erfahrung im Kundenkontakt kompakt abfragen. Bei Daimler TTS beispielsweise sind die sogenannten OneClick-Bewerbungen oder 15-Sekunden-Bewerbungen ausdrücklich erwünscht.
4. Firmen müssen signalisieren: Mobile
Bewerbungen sind erwünscht Jobsuchende müssen das Gefühl haben, dass ihre mobile Bewerbung willkommen ist. Solange sie Zweifel haben, werden sie entsprechende Angebote nicht nutzen. Sie brauchen ein eindeutiges Signal, dass die mobile Kurzbewerbung aus Sicht des Arbeitgebers eine „seriöse Bewerbung“darstellt. Indem Arbeitgeber solche Bewerbungsformate unterstützen und nach außen bewerben, wird die nötige Akzeptanz vermittelt, die bei Kandidaten wiederum Vertrauen schafft.
5. Bewerber erwarten schnelles Feedback In der mobilen Welt sind kurze Reaktionszeiten üblich – man denke nur an Whatsapp. Damit verändert sich auch im Bewerbungsverfahren die Erwartungshaltung. Brauchen Unternehmen Wochen für eine Rückmeldung, hinterlassen sie einen schlechten Eindruck beim Bewerber, im schlimmsten Fall verprellen sie ihn ganz.
In Zeiten von Same-Day-Delivery und unmittelbarer Verfügbarkeit müssen auch Personalabteilungen umdenken und ihre Prozesse neu priorisieren. Schon heute wollen zwei Drittel der Bewerber innerhalb einer Woche erfahren, ob es für sie im Recruiting-Verfahren weitergeht.