Digitalisieren – wenn nicht jetzt, wann dann?
Es ist Zeit, die eigenen Altsysteme zu modernisieren. Gartner spricht von einer neuen IT-Ära. Viele haben den Bedarf erkannt, aber einigen fällt der Wandel schwer.
Digital ist zum Mainstream geworden, konstatierte Gartner zum Auftakt seiner großen Herbstkonferenzen. Das digitale Business habe einen neuen Reifegrad erreicht. Die Experimentierphase sei nun vorbei, jetzt gehe es um konkrete Anwendungen – und das im großen Maßstab. Die Analysten sprechen gar davon, dass man an der Schwelle zu einer neuen IT-Ära stehe. Man mag von diesen Schlagworten halten, was man will, und sicher nehmen die Gartners, Forresters und IDCs dieser Welt den Mund gerne auch mal sehr voll – doch eines ist unbestreitbar: Digitale Technologien und die daraus resultierenden neuen Möglichkeiten haben unsere Welt – sei es im Privaten wie im Business – massiv verändert.
Die Tatsache, dass sich etwas ändern muss, scheint zumindest teilweise anzukommen, wie die Ergebnisse unserer Studie zum Thema Legacy-Modernisierung zeigen (siehe Seite 18). In etlichen Betrieben sind demzufolge hochbetagte IT-Systeme im Einsatz, die mit den steigenden Anforderungen nach mehr Agilität und Flexibilität längst nicht mehr Schritt halten können. Doch das Gros der Firmen macht sich daran, diese Systeme zu modernisieren. Mit Erfolg übrigens: Der Großteil der Modernisierer ist mit den Ergebnissen zufrieden. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, Altbewährtes auch mal loszulassen und neue Ideen und Ansätze zu versuchen. Gerade wenn es um die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle geht, gilt es die bestehenden Strukturen und Systeme von Grund auf zu hinterfragen. Doch das scheint nicht einfach, wie die jüngste Jahrestagung der hiesigen SAP-Anwender wieder einmal gezeigt hat. Wie in den vergangenen Jahren fordert man Stabilität – der ERP-Kern gehört on Premise, unter die eigene Kontrolle. Neue digitale Cloud-Services haben nur an den Flanken Platz. Böse gesagt, könnte man da auch von Stagnation sprechen.