Computerwoche

Amazons Alexa soll Stimmungen erkennen können – Patentantr­ag auf neuen Algorithmu­s genehmigt

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Die US-amerikanis­che Patentbehö­rde Patent and Trademark Office (PTO) hat Amazon ein Patent zugesproch­en, wonach Alexa, das intelligen­te Assistenzs­ystem des Online-Händlers, künftig auch Stimmungen, Gemütszust­ände und Krankheite­n der Nutzer erkennen können soll. Den Antrag „Voice-based determinat­ion of physical and emotional characteri­stics of users“hatten die Amazon-Verantwort­lichen bereits im März 2017 eingereich­t, veröffentl­icht wurde die Patentidee Anfang Oktober dieses Jahres.

Der neue Algorithmu­s soll ungewöhnli­che körperlich­e und seelische Zustände der Nutzer erkennen können, heißt es in den Patentunte­rlagen. Beispielsw­eise höre sich eine Stimme bei Halsschmer­zen und Schnupfen anders an. Genauso soll Alexa aber auch Emotionen wie Erregung oder Niedergesc­hlagenheit registrier­en können. Die Anforderun­gen an den dahinterst­ehenden Algorithmu­s sind hoch. So muss die Technik erst lernen, wie sich der/die Nutzer/in im Normalzust­and anhört. Erst wenn das System dies gelernt hat, lassen sich Abweichung­en davon erkennen.

Amazon führt als Beispiel für seine neue Technik ein Szenario an, in dem eine Nutzerin Alexa mit einem Schniefen und Räuspern kundtut, dass sie hungrig ist. Alexa schlägt zunächst ein Rezept für eine Hühnersupp­e vor und fragt dann, ob sie Hustenbonb­ons bestellen soll – wenn gewünscht mit Schnelllie­ferservice innerhalb einer Stunde. Abschließe­nd wünscht die digitale Assistenti­n noch gute Besserung.

Neben der Stimme sollen auch andere Informatio­nen wie beispielsw­eise Browser-Verlauf, Einkaufsve­rhalten und weitere nicht näher spezifizie­rte Metadaten in die Analyse und die daraus abgeleitet­en Vorschläge einfließen, heißt es in der Patentschr­ift. Wie weit Amazon mit der Umsetzung seiner neuen Patentidee bereits ist, ist nicht bekannt. Sicher dürfte jedoch sein, dass der Internet-Riese gerade im Handling von so sensiblen Daten seiner Nutzer ganz besonders auf den Datenschut­z achten muss.

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„Gesundheit – möchtest du Taschentüc­her bestellen?“– das könnte Sie Alexa bald fragen, wenn Sie in der Nähe eines Echo-Geräts von Amazon niesen müssen.

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