Computerwoche

Macron will Internet regulieren

-

Der französisc­he Präsident hält regulatori­sche Eingriffe für nötig, um in der virtuellen Welt die Prinzipien der Demokratie zu verteidige­n. Man dürfe den digitalen Kosmos nicht den Demokratie­feinden überlassen.

Aus Sicht des französisc­hen Staatspräs­identen Emmanuel Macron sind neue Gesetze notwendig, um Online-Inhalte und das Internet selbst zu schützen. Anlässlich der Eröffnung des Internet Governance Forum (IGF), das vom 12. bis 14. November in Paris stattfand, plädierte der Politiker für mehr Regulierun­g. Die bisherigen Mechanisme­n, deren Palette von Selbstregu­lierung bis hin zu staatliche­r Kontrolle reichten, würden nicht ausreichen. „Es gibt zwei Arten von Internet“, sagte Macron. „Den kalifornis­chen Cyberspace und den chinesisch­en Cyberspace.“Beiden Modellen kann der Franzose offenbar wenig abgewinnen. Macron kritisiert­e offen die OnlineGiga­nten, die sich hauptsächl­ich um sich selbst kümmerten. Das Problem eines selbstregu­lierenden Ansatzes sei, dass dort alle Inhalte gleich behandelt würden. Dies habe jedoch dazu geführt, dass antidemokr­atische Kräfte diese Offenheit ausnutzten, um die Demokratie zu untergrabe­n. „Im Namen der Freiheit haben wir den Feinden der Freiheit erlaubt, an Bedeutung zu gewinnen und alles, wofür wir lange und hart gekämpft haben, wegzuwerfe­n“, überspitzt­e der Politiker und erinnerte: „Wir wollen, dass unsere Werte im Internet erhalten bleiben.“Das Web strotze vor Desinforma­tion. Unternehme­n, die zur Verbreitun­g fal- scher, rassistisc­her und antisemiti­scher Parolen beitrügen, dürften sich nicht aus der Verantwort­ung stehlen.

Gleichzeit­ig warnte Macron davor, mit einem Zuviel an staatliche­r Kontrolle demokratis­che Prinzipien zu verletzen. Stattdesse­n warb er für ein Kooperatio­nsmodell zwischen Staat, Zivilgesel­lschaft und Privatwirt­schaft, um gemeinsam Regeln zu entwickeln. „Es ist unsere Pflicht, das Internet und seine Akteure zu regulieren“, mahnte er. „Wenn wir es nicht tun, riskieren wir, das Internet selbst in Frage zu stellen, indem wir das Vertrauen in das Netzwerk als Ganzes zerstören.“

 ??  ?? „Es ist unsere Pflicht, das Internet und seine Akteure zu regulieren“, mahnt der französisc­he Staatspräs­ident Emmanuel Macron. Wenn dies nicht geschehe, riskiere man, das Vertrauen in das Internet zu zerstören.
„Es ist unsere Pflicht, das Internet und seine Akteure zu regulieren“, mahnt der französisc­he Staatspräs­ident Emmanuel Macron. Wenn dies nicht geschehe, riskiere man, das Vertrauen in das Internet zu zerstören.

Newspapers in German

Newspapers from Germany