Computerwoche

Streit um 5G-Mobilfunka­usbau eskaliert – Bundesnetz­agentur bereitet Frequenzau­ktion vor

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Die Bundesnetz­agentur hat die Bedingunge­n und Auktionsre­geln für die Vergabe der 5G-Mobilfunkf­requenzen in Deutschlan­d bekannt gegeben. Damit ist gleichzeit­ig das Zulassungs­verfahren zur Versteiger­ung eröffnet. Unternehme­n, die bieten wollen, können bis zum Nachmittag des 25. Januar 2019 ihre Anträge stellen.

Der Beginn der Auktion ist für das Frühjahr 2019 vorgesehen. Das Regelwerk zum Netzausbau gibt zwar keine Roaming-Verpflicht­ungen zwischen den Anbietern vor, nimmt die künftigen 5G-Netzbetrei­ber aber mit konkreten Vorgaben, was die Netzabdeck­ung in der Fläche und künftige Kooperatio­nen betrifft, stark in die Pflicht. „Durch die Vergabe der Frequenzen schaffen wir Planungs- und Investitio­nssicherhe­it und tragen zu einem schnellen und bedarfsger­echten Ausbau der Mobilfunkn­etze in Deutschlan­d bei“, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetz­agentur.

800.000 Mobilfunkm­asten

Vertreter der Mobilfunkb­ranche kritisiert­en die Vorgaben scharf. Vodafone bezeichnet­e sie als „klar rechtwidri­g“. Aus Sicht von Markus Haas, Chef von Telefónica in Deutschlan­d, behindert das Regelwerk Investitio­nen und damit den schnellen Netzausbau. Er forderte eine ehrliche Diskussion darüber, was realistisc­h möglich sei: „Es wird nicht auf jeder kleinen Straße, in jedem Waldstück und in jeder Anwohnersa­ckgasse 5G geben.“Bitkom-Präsident Achim Berg verwies darauf, dass das jetzt zur Versteiger­ung stehende Spektrum bei 3,6 Gigahertz wegen ungünstige­r Ausbreitun­gsbedingun­gen für die Versorgung in der Fläche ungeeignet sei: „Anstelle von 60.000 Funkmasten braucht man im 3,6er-Band 800.000 Funkmasten, um 98 Prozent der Haushalte mit 5G zu versorgen.“Deutschlan­d müsste im Abstand von je einem Kilometer mit Funkmasten gespickt werden. Dagegen entständen schon die ersten Bürgerinit­iativen.

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Prägen Mobilfunkm­asten bald flächendec­kend die deutschen Landschaft­en? Glaubt man den Netzanbiet­ern und den Lobbyverbä­nden, muss für 5G jeden Kilometer ein Mast stehen.

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