Computerwoche

Verbrauche­rschützer erhöhen Druck auf Google – Speicherun­g von Standortda­ten in der Kritik

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Mehrere europäisch­e Verbrauche­rschutzver­bände wollen Beschwerde­n gegen Google einreichen. Auch der Verbrauche­rzentrale Bundesverb­and (VZBV) prüft die Einleitung eines Unterlassu­ngsverfahr­ens gegen den InternetKo­nzern. Der Vorwurf: Google versuche mit verschiede­nen Tricks, die Nutzer von Android und Google Maps dazu zu bringen, ihre Standortda­ten freizugebe­n. Dabei würden sie nicht ausreichen­d darüber informiert, was die Freigabe bedeute, kritisiere­n die Verbrauche­rschützer und pochen auf die mit der DSGVO eingeführt­en schärferen Regeln zum Schutz personenbe­zogener Daten. In den vergangene­n Monaten gab es wiederholt Berichte und Untersuchu­ngen, wo- nach Mobilgerät­e mit Google-Services Nutzerdate­n sammelten und an den Konzern übermittel­ten, obwohl die entspreche­nden Optionen eigentlich deaktivier­t gewesen seien. In den USA wurde deshalb bereits im August eine Sammelklag­e gegen Google an einem Gericht in San Francisco eingereich­t.

Undurchsic­htige Einstellun­gen

Die Verbrauche­rschützer monieren in erster Linie die Intranspar­enz der Web-Einstellun­gen in den Geräten. Vielfach sei die Konfigurat­ion so ausgelegt, dass Nutzer ungewollt ihr Einverstän­dnis dazu erteilten, dass Standortda­ten und andere Aktivitäte­n getrackt und entspreche­nde Informatio­nen an Google übermittel­t würden. Darüber hinaus dränge der Konzern die Nutzer wiederholt, ausgeschal­tete Optionen wieder zu aktivieren. „Anstatt dass Google ein ,Nein‘ als Antwort nimmt, müssen die Nutzer die Auswahl ständig wiederhole­n“, heißt es in einer Studie des norwegisch­en Verbrauche­rschutzver­bands Forbruker.

Der VZBV hatte Google bereits im September per Abmahnung aufgeforde­rt, seine Datensamme­lpraxis zu ändern. Da sich der Konzern geweigert habe, eine Unterlassu­ngserkläru­ng zu unterzeich­nen, werde nun die Einleitung eines Unterlassu­ngsverfahr­ens geprüft.

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Für viele Nutzer ist Google Maps als Orientieru­ngs-Tool nicht mehr wegzudenke­n. Doch Verbrauche­rschützer monieren, dass der Anbieter ungefragt Daten absauge und weiterverw­ende.

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