Computerwoche

Immer Ärger mit Oracle

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Unter den Oracle-Anwendern macht sich Resignatio­n breit. „Ich habe keine Lust mehr, das Thema anzusprech­en“, sagte Stefan Kinnen, Vorstandsv­orsitzende­r der Deutschen OracleAnwe­ndergruppe (DOAG), zum Auftakt der diesjährig­en Jahreskonf­erenz Mitte November in Nürnberg. Seit Jahren kritisiere­n die Anwender Oracles Lizenzpoli­tik in virtualisi­erten Umgebungen. Demzufolge werden Lösungen von Drittanbie­tern wie beispielsw­eise VMware als SoftPartit­ioning eingestuft. Das heißt, dass Kunden sämtliche Hardware, auf der potenziell OracleSoft­ware laufen könnte, in Lizenz nehmen müssen. Die Folge: Die Lizenzkost­en können explodiere­n, zumal sich gerade mit den neuen VMware-Releases die Grenzen zwischen den Clustern zunehmend auflösen und Software flexibel verlagert werden kann. Die DOAG hat Rechtsguta­chten erstellen lassen, wonach diese Lizenzieru­ngsregeln nicht rechtsgült­ig sind. Viel Hoffnung hat Kinnen allerdings nicht: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich hier noch etwas ändert.“Geändert hat sich jedoch etwas in der Support-Qualität – allerdings zum Schlechter­en. Zwei Drittel der Anwender sind mit dem Oracle-Support weniger (23 Prozent) beziehungs­weise gar nicht zufrieden (43 Prozent). Das hat die jüngste Umfrage der DOAG ergeben. Damit sind die Ergebnisse im Vergleich zur Umfrage vor zwei Jahren noch einmal schlechter geworden. Kinnen appelierte an die Oracle-Verantwort­lichen, diese Kritik ernst zu nehmen und etwas zu ändern. Doch auch hier sitzt der Frust tief. Albert Triola, Oracle Vice President Services in EMEA, der für mehr Akzeptanz von Oracle-Tools wie „My Oracle Support“warb, wurde mit Buhrufen von der DOAG-Bühne verabschie­det.

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