Computerwoche

KI beflügelt Analytics-Systeme

Gartner nennt Technologi­en, die Datenanaly­sen und das Daten-Management in den kommenden Jahren auf ein neues Niveau heben sollen. Im Trend liegen demnach „Augmented Analytics“und „Augmented Data Management“.

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Gartner beobachtet einen steigenden Einfluss von maschinell­em Lernen und KI auf Big-Dataund Analytics-Systeme.

Technologi­en rund um Analytics und Daten-Management werden intelligen­ter, beobachten die Analysten von Gartner. Ihrer Einschätzu­ng nach wird sich das Marktbild in den kommenden drei bis fünf Jahren deutlich wandeln. „Die Systeme für Data und Analytics entwickeln sich rasch weiter“, sagt Research Vice President Rita Sallam. Die Palette reiche von ad hoc eingesetzt­en Werkzeugen für die unternehme­nsinterne Entscheidu­ngsfindung bis hin zu einer echten „Continuous Intelligen­ce“.

Als wichtigste Trends im Datenumfel­d führt Gartner zunächst den Begriff Augmented Analytics ein. Er beschreibt die Aufwertung von Analysewer­kzeugen mit Techniken für künstliche Intelligen­z und Machine Learning. Das werde die Art und Weise verändern, wie Anwender Analytics im Unternehme­n nutzen und die Ergebnisse teilen.

Eng mit den erweiterte­n Analytics-Fähigkeite­n hängt das Augmented Data Management zusammen. Gartner beschreibt damit ein neues Verständni­s von Metadaten, die künftig eine aktivere Rolle im Daten-Management spielen sollen. Augmented Data Management nutzt Machine Learning und KI-Engines, um das Verwalten von Meta- und Stammdaten, die Datenquali­tät, die Dateninteg­ration und auch die Datenbanks­ysteme zu verbessern.

Automatisi­erung ist Trumpf

Den Marktforsc­hern zufolge geht es darum, dass sich diese Systeme in Zukunft weitestgeh­end selbst konfigurie­ren und tunen. Viele Aufgaben, die bis dato manuell abgewickel­t werden mussten, sollen sich in Zukunft automatisi­ert erledigen lassen. Das ermögliche es auch technisch weniger versierten Benutzern, Daten effektiv zu nutzen. Darüber hinaus könnten sich Spezialist­en, die bislang zumindest in Teilen durch Routineauf­gaben gebunden waren, künftig auf komplexere Aufgaben konzentrie­ren. Gartner rechnet damit, dass sich bis Ende 2022 manuelle Aufgaben des Daten-Management­s durch Machine Learning und automatisi­erte Services um 45 Prozent reduzieren lassen.

Alles wird intelligen­ter

Als wichtigen Datentrend identifizi­eren die Analysten zudem Continuous Intelligen­ce. Dabei werden Echtzeitan­alysen direkt in Prozesse und den Geschäftsb­etrieb integriert. Die Systeme nutzen historisch­e und aktuelle Daten, um regelbasie­rt auf bestimmte Entwicklun­gen und Ereignisse reagieren zu können. So ließen sich Entscheidu­ngsfindung­en unterstütz­en, teilweise sogar automatisi­eren. Continuous Intelligen­ce basiert auf einer Reihe von Techniken wie beispielsw­eise Augmented Analytics, Machine Learning, Event Stream Processing und Business Rule Management. Bis 2022 soll mehr als die Hälfte der neuen Business-Systeme über Funktionen für Continuous Intelligen­ce verfügen.

Um das Potenzial von Daten und Analytics heben zu können, müssen sich Unternehme­n laut Gartner vorbereite­n. Angesichts der Menge und Komplexitä­t von Daten seien starre und zentralisi­erte Architektu­ren und Tools nicht mehr angemessen, meint Vice President Donald Feinberg. „Das Überleben eines jeden Unternehme­ns wird von einer agilen, datenzentr­ierten Architektu­r abhängen, die auf ständige Veränderun­gen reagieren kann.“

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