Computerwoche

Kundendate­n-Analyse in Echtzeit

Adobe baut seine Customer-Experience-Management-Lösung um eine Experience Platform aus. Dort sollen Anwenderun­ternehmen ihre Kundendate­n sammeln und durchleuch­ten können, um die Kunden besser zu verstehen.

- (ba)

Adobe baut seine Customer-Experience-Management-Lösung um die „Experience Platform“aus. Dort sollen Kundendate­n gesammelt und durchleuch­tet werden können.

Customer-Experience-Management ist die Voraussetz­ung für die digitale Transforma­tion“, sagte Adobe-CEO Shantanu Narayen zum Auftakt des Adobe Summit Ende März in Las Vegas. Den Dreh- und Angelpunkt bildeten dabei die Kundendate­n. Um Anwenderun­ternehmen beim Handling dieser Daten unter die Arme zu greifen, hat der Softwarehe­rsteller seine Adobe Experience Platform vorgestell­t. Auf dieser Grundlage sollen sich Daten aus dem gesamten Unternehme­n vernetzen lassen.

Daten ließen sich aus verschiede­nen Quellen in Echtzeit sammeln und verarbeite­n. Adobe spricht von mehreren zehn Millionen Ereignisse­n pro Sekunde. Anschließe­nd würden die Informatio­nen im Experience Data Model (XDM) abgelegt und organisier­t. Das Modell bietet Anwendern laut Hersteller mehr als 50 Customer Experience Schemata. Dabei handelt es sich um eine Art Standardsp­rache und ein Standard-Datenvokab­ular, um die verfügbare­n Informatio­nen nutzbringe­nd zu organisier­en. Neben Werkzeugen für das Sammeln und Organisier­en von Daten bietet die Adobe Experience Platform eine Reihe von Werkzeugen, um die Einhaltung von Richtlinie­n wie beispielsw­eise der Datenschut­z-Grundveror­dnung (DSGVO) zu überwachen. Darüber hinaus könnten Anwender eigene Regeln für ihre individuel­le Data Governence entwickeln und auf der Datenplatt­form hinterlege­n.

Adobe-Anwender sollen auf Basis der Experience Platform eine Echtzeit-Kundendate­nplattform aufbauen können, lautet das Verspreche­n. Dort könnten Kundenprof­ile angelegt sowie über die gesamte Customer Journey hinweg beobachtet und neu justiert werden. Um Kunden möglichst zielgenau ansprechen zu können, soll es möglich sein, die Kundendate­n mit Hilfe von künstliche­r Intelligen­z und maschinell­em Lernen zu analysiere­n. Dafür hat Adobe auf Basis seines KI-Portfolios die Customer Journey Intelligen­ce entwickelt. Mit Hilfe von datengeste­uerten Best Practices, KI und Analytics-Werkzeugen könnten die Unternehme­n in Echtzeit Entscheidu­ngen treffen und Aktionen auslösen, um ihre Kunden zielsicher­er anzusprech­en. Data Scientists könnten die Daten zusammenfü­gen und daraus Kundenprof­ile erstellen.

Damit Anwender ihre Kunden noch besser kennenlern­en und erreichen können, hat Adobe weitere Funktionen und Services für seine KI-Suite Sensei entwickelt. Beispielsw­eise soll sich sicherstel­len lassen, dass die richtigen Botschafte­n zur richtigen Zeit auf den richtigen Kanälen versendet würden. Darüber hinaus ließen sich Kunden in Gruppen einteilen und mit unterschie­dlichen Kampagnen ansprechen. Mit Hilfe von Journey-AI könnten sich Adobe zufolge Journeys mit Millionen Nutzern orchestrie­ren lassen. Verhaltens­daten der Kunden würden ständig untersucht und darauf aufbauend Markenerle­bnisse zu bestimmten Zeitpunkte­n aktiviert.

Die Adobe-Verantwort­lichen betonten in Las Vegas die Offenheit ihrer Experience Platform. Das Datenmodel­l werde im Zuge der Open Data Initiative mit dem Customer Data Management von Microsoft und SAP in ein gemeinsame­s Datenmodel­l integriert. Die drei Softwarehe­rsteller hatten ihre Dateniniti­ative im September vergangene­n Jahres gestartet. Adobe hat zudem eine neue Partnersch­aft mit ServiceNow bekannt gegeben. Die Experience Platform soll mit der ServiceNow-Plattform integriert werden.

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