Europäische Kommission lässt Ethik-Leitlinien für künstliche Intelligenz ausarbeiten
Im Auftrag der Europäischen Kommission hat die „Hochrangige Expertengruppe für künstliche Intelligenz“(HEG-KI), die sich aus mehr als 50 Wissenschaftlern, Juristen, Industrievertretern und Softwareentwicklern zusammensetzt, Ethik-Leitlinien für die Entwicklung vertrauenswürdiger künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt. Ziel sei es, „eine ,vertrauenswürdige KI made in Europe‘ zum Wohle der europäischen Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen und zu fördern“.
Die Leitlinien bestehen aus drei Komponenten, die über den Lebenszyklus von KI-Systemen zu beachten seien: zum einen die Einhaltung von Gesetzen und regulatorischen Vorschriften, zum anderen die von ethischen Prinzipien und Werten. Drittens müsse „Robustheit“aus einer technischen und einer sozialen Perspektive gewährleistet sein, da KI-Systeme auch bei ursprünglich guten Absichten Schaden anrichten könnten. Mit einem „Framework“wollen die Verantwortlichen eine vertrauenswürdige KI-Entwicklung sicherstellen. Es enthält Richtlinien für ethische Prinzipien, Umsetzung und Messbarkeit des Erreichten.
ITK-Wirtschaft ist zufrieden
Die deutsche ITK-Wirtschaft zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen. „Die Leitlinien sollten Grundlage für alle Unternehmen sein, die künstliche Intelligenz in Europa entwickeln und anwenden, und können zudem den Anstoß für einen internationalen Dialog über ethische Regeln für KI geben“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg in einer öffentlichen Erklärung.
Laut Berg geben die Ethikleitlinieden Unternehmen eine Checkliste an die Hand, was sie bei KI-Technologien beachten sollten und wie sie KI auf vertrauenswürdige Weise einsetzen könnten. Der BitkomSprecher mahnte allerdings auch, dass wir in Deutschland und Europa „über KI nicht nur diskutieren, sondern dass wir KI auch machen“sollten. Mut und Tatkraft seien mindestens ebenso wichtig wie ethische Leitlinien.