VOM LABOR IN DIE UNTERNEHMENSBERATUNG
Wie kamen Sie als promovierte Chemikerin zu einem Beratungsunternehmen?
GALANDI: Ich habe Chemie studiert und in der biophysikalischen Chemie promoviert. Während meiner PhD-Zeit stand ich im Labor und habe an einem Wirkstoff für ein Medikament gearbeitet. Die Forschung wurde aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Für mich war das damals ein blinder Fleck, den wollte ich verstehen. Bevor ich bei Deloitte angefangen habe, habe ich erst bei einer anderen Strategieberatung gearbeitet. Zu Deloitte bin ich gewechselt, weil wir das gesamte Portfolio von Strategie bis Implementierung anbieten. Zudem habe ich hier Kollegen, die alle unglaublich unterschiedlich sind. Und jeder ist akzeptiert. Weltweit.
Was ist Ihre Aufgabe? Welche Rolle spielt Digitalisierung in Ihrem Job?
GALANDI: Ich leite das Deloitte Neuroscience Institute. Das ist mehr als ein Job. Ich habe das Thema vor gut drei Jahren von einem Kollegen übernommen und ein Team von 15 Kollegen aufgebaut. Wir entwickeln neue Offerings für Deloitte, erklären, begeistern, verändern. Wir machen unsichtbare Prozesse in den Köpfen von Menschen sichtbar. Warum entscheidet sich der eine für das rote Auto, der andere für das blaue? Kann man das mit einem EEG vorhersagen? Ja, man kann – Digitalisierung und Innovation sind dabei die wichtigsten Treiber.
Wie setzt sich Ihr Team zusammen?
GALANDI: In meinem Team mischen sich die unterschiedlichsten Menschen. Wir haben Naturwissenschaftler, Neurowissenschaftler, BWLer und Gründer eines eigenen Startups. Zum Teil kamen meine Kollegen direkt nach der Uni zu uns, andere waren vorher in anderen DeloitteBereichen tätig. Jetzt haben wir alle dasselbe Ziel: Wir wollen Neuroscience als Service-Offering etablieren. Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
GALANDI: Meine Aufgabe als Head des Neuroscience Institute lässt mich viel reisen, meist innerhalb Europas. Da bleibt das Privatleben manchmal auf der Strecke, mit etwas Disziplin schaffe ich es aber, dreimal in der Woche Sport zu treiben. Ich habe früher Leistungssport betrieben, da müssen dreimal einfach sein.
Ihr Insider-Tipp für Bewerber?
GALANDI: Nicht verstellen! Der persönliche Fit ist wichtiger als alles andere. Sollte der Job nicht der richtige sein, fällt die Entscheidung besser gleich im Interview.