Google verspricht mehr Sicherheit
Auf seiner Entwicklerkonferenz I/O hat Google Anwendern eine bessere Kontrolle ihrer Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen versprochen. Zudem wurde ein runderneuerter Sprachassistent vorgestellt.
Auf seiner Entwicklerkonferenz I/O hat Google einen runderneuerten Sprachassistenten vorgestellt. Mit nicht einmal einem halben GB Speicherbedarf soll das System auch offline auf Smartphones laufen.
Google sei es gelungen, die Software für den eigenen Sprachassistenten von rund 100 GB auf ein Volumen von 500 MB zu schrumpfen, verkündete CEO Sundar Pichai zum Auftakt der Entwicklerkonferenz I/O in Mountain View, Kalifornien. Das System müsse nicht mehr ständig auf die Server von Google zugreifen und könne künftig auch offline leistungsfähig arbeiten – zum Beispiel auf einem Smartphone, das keine Mobilfunkverbindung hält. Die KI-Funktionen für den Google Assistant würden künftig direkt auf den Smartphones der User ausgeführt.
Schnellere und genauere Antworten
Nahezu ohne Verzögerung ließen sich so Spracheingaben direkt auf den Geräten verarbeiten, auch wenn gerade keine InternetVerbindung bestehe, versprechen die GoogleVerantwortlichen. Der kommende Google Assistant soll Anfragen in Echtzeit verstehen und verarbeiten sowie Antworten bis zu zehnmal schneller liefern als seine Vorgänger. Anwender können darüber hinaus verschiedene Apps gleichzeitig aufrufen und sich in zunehmend natürlicher Art und Weise mit dem Gerät unterhalten. Mit der Funktion „Durchgängige Unterhaltung“lassen sich laut Anbieter mehrere Anfragen hintereinander an den Assistant stellen, ohne vorher jedes Mal erneut „Ok Google“sagen zu müssen. Ein ähnliches Feature hatte fast gleichzeitig Konkurrent Microsoft für sein Sprachassistenzsystem Cortana vorgestellt (siehe Seite 24).
Es gibt weitere Parallelen. Wie Microsoft-CEO Satya Nadella sang auch Google-Chef Pichai das hohe Lied des Datenschutzes. Privatsphäre und Sicherheit seien das Fundament für alles, was Google tue, beteuerte der Manager auf der I/O. User würden künftig in der Lage sein, besser zu kontrollieren, welche Daten sie wann und wo preisgeben. Die Tatsache, dass der Google Assistant Funktionen lokal ausführen kann und keine Daten mehr in die Cloud hochladen muss, sei ein Beleg für die verstärkten Privacy-Bemühungen. Darüber hinaus soll der Kartendienst Google Maps einen InkognitoModus bekommen. Damit lässt sich verhindern, dass die über ein Smartphone registrierten Geo-Informationen mit dem Profil des Nutzers verknüpft werden. Google will auch die automatische Löschfunktion für gesammelte Nutzerdaten sukzessive ausweiten. User erhielten damit die Möglichkeit, ihre Daten mit einem Verfallsdatum von drei oder 18 Monaten zu versehen. Mit Erreichen des Datums würden die entsprechenden Informationen komplett gelöscht, verspricht Google.
Auch im nächsten Android-Release Q soll das Hauptaugenmerk auf Sicherheit und Datenschutz liegen. Fast 50 neue Sicherheitsfunktionen sollen hinzukommen. Zum Beispiel wird es in den Einstellungen eine PrivatsphäreRubrik geben, wo Nutzer alle diesbezüglichen Bedienelemente an einem Ort finden können. Darüber hinaus soll das Betriebssystem die Anwender mit intelligenten Funktionen besser unterstützen.
Dazu zählt Google zufolge eine automatische Transskription, die in Apps, Videos, Podcasts, Sprachnachrichten und bei eigenen Sprachaufnahmen integriert ist. Sobald ein gesprochenes Wort erkannt wird, werden Untertitel erstellt. Die Funktion „Intelligente Antwort“zeigt in allen Messaging-Apps Antwortvorschläge sowie Vorschläge für weitere Aktionen an. Beide Features laufen direkt auf den Geräten. Auch die Daten bleiben auf dem Smartphone.