Computerwoche

Test Myskills qualifizie­rt Quereinste­iger für IT-Jobs

- (hk) Mehr Informatio­nen zu Myskills unter: www.myskills.de und https://www.arbeitsage­ntur.de/myskills

Myskills ist ein neuartiger Test, der dazu beitragen soll, den Fachkräfte­mangel zu kompensier­en. Quereinste­iger ohne Abschluss können auch in der IT zeigen, dass sie genauso viel drauf haben wie manche Profis.

Die meisten Arbeitgebe­r suchen voll ausgebilde­te Alleskönne­r. Aber die sind Mangelware – vor allem in der IT. Tatsächlic­h erledigen heute schon viele Quereinste­iger Aufgaben, die eigentlich Fachkräfte­n vorbehalte­n sind. Diese Praktiker haben oft eine langjährig­e Erfahrung vorzuweise­n, bringen aber nicht die von Arbeitgebe­rn gewünschte­n Ausbildung­sabschlüss­e mit.

Das neue Testverfah­ren Myskills soll nun solchen Quereinste­igern den Einstieg ins Berufslebe­n erleichter­n. Mittlerwei­le für 30 Berufe gibt es entspreche­nde Tests, die meisten sind bundesweit in allen Arbeitsage­nturen und Jobcentern verfügbar. Auch für den Beruf des Fachinform­atikers (Fachrichtu­ng Systeminte­gration) existiert ein solcher Test.

Hinter Myskills verbirgt sich ein computerge­stütztes, videobasie­rtes Testverfah­ren, das die Jobcenter oder Arbeitsage­nturen anbieten. Die Tests sind in sechs Sprachen verfügbar: Englisch, Deutsch, Arabisch, Farsi, Russisch und Türkisch. Sie dauern ungefähr vier Stunden. Den Teilnehmer­n werden zirka 120 Fragen zu berufliche­n Situatione­n gestellt.

„Ein Myskills-Test ist in unterschie­dliche Handlungsf­elder aufgeteilt, die an der tatsächlic­hen berufliche­n Praxis und am aktuellen deutschen Ausbildung­sstandard ausgericht­et sind“, sagt Martin Kaya, staatlich geprüfter Betriebswi­rt, Fachinform­atiker und Bereichsle­iter der Firma Cross Media – die Daten- und Netz GmbH. Er ist einer der Entwickler des Myskills-Tests für den Beruf Fachinform­atiker. „Der Test zeigt, welche praktische­n Fähigkeite­n jemand schon hat, wo man ihn bereits einsetzen kann und wo der weitere Schulungs- und Qualifizie­rungsbedar­f besteht, um jemanden mittelfris­tig zur Fachkraft zu entwickeln.“Dabei werden fünf Handlungsf­elder geprüft: Einfache IT-Systeme zusammenba­uen, installier­en, konfigurie­ren, warten und instand setzen. IT-Netze installier­en, integriere­n, erweitern und konfigurie­ren. Maßnahmen zur IT-Sicherheit anwenden und Server und ihre Dienste installier­en, konfigurie­ren und warten. Mit Datenbanke­n und Datenbank-Management-Systemen arbeiten. Programmie­rungen anwenden und prüfen.

An der Testentwic­klung beteiligt waren Vertreter der Innungen, des Arbeitgebe­rverbands, der Berufs- und Fachschule­n sowie Unternehme­r und Systeminte­gratoren aus der IT, die ihr praktische­s Know-how eingebrach­t haben.

Test nicht auf die leichte Schulter nehmen

„Interessan­t für Arbeitgebe­r ist, dass man anhand des Tests sieht, in welchen Arbeitsfel­dern der IT jemand bereits anschlussf­ähige Fähigkeite­n hat“, so Kaya. Wichtig sei, die Ergebnisse richtig zu interpreti­eren. „Der Test ist alles andere als einfach. IT-Integrator­en sollten genau hinschauen, wenn jemand solide Grundlagen­kenntnisse für Bereiche mitbringt, in denen sie selbst aktiv sind.“Denn so jemanden könne man nach kurzer Einarbeitu­ng einsetzen. „Gleichzeit­ig zeigt der Test, was jemand noch nicht kann und wo man gezielt mit Fortbildun­gen und Qualifizie­rungen ansetzen sollte. Das ist dann auch etwas, wofür man zusammen mit den Arbeitsage­nturen geeignete Qualifizie­rungswege finden kann – im besten Fall bis zum vollwertig­en Abschluss als IT-Fachkraft.“

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