IT-Dienstleister der Thüga will Energieversorger mit SAP-S/4HANA-Ambitionen auf gemeinsame Plattform ziehen
Energieversorger, die den Wechsel auf SAP S/4HANA möglichst kostengünstig gestalten wollen, können sich einer Initiative der Münchner Conergos GmbH anschließen. Der IT-Dienstleister der Thüga AG will den Versorgern mit ihren eher „homogenen Anforderungen“alle Funktionen des Finanzund Rechnungswesens über einen Plattformansatz zugänglich machen. Dazu sollen sich die Versorger zu einer Plattformgesellschaft zusammenschließen und die Kernfunktionen gemeinsam entwickeln und nutzen. Individuelle Anpassungen können für die unterschiedlichen Partner berücksichtigt und sogar geteilt werden. Conergos glaubt, die Kosten für Implementierung und Betrieb von S/4HANA um 50 Prozent reduzieren zu können. Das „Teilungsprinzip“soll auch beim Freischalten von kostspieligen Zusatzfunktionen zur Anwendung kommen. Wie es in einer Mitteilung heißt, hofft Conergos, dass die Mutter Thüga AG durch ihre „relevante Marktrolle“günstigere Softwarelizenzen erhalten wird.
Sparsames Gemeinschaftsmodell
Für einzelne Energieversorger sei ein individualisiertes S/4HANA mit erheblichen finanziellen Herausforderungen verbunden. Das Gemeinschaftsmodell soll dem entgegensteuern: Geplant ist ein zentrales S/4-Modell, das von Finanzbuchhaltung über Materialwirtschaft bis hin zum Controlling und zur Logistik alle wichtigen Funktionen des Finanz- und Rechnungswesens einschließt. Die Lösung wird dann für alle teilnehmenden Partnerunternehmen dezentral ausgerollt – mit der Folge, dass sich die Kosten durch die Zahl der beteiligten Versorger teilen lassen. „Rechnet man die Einsparungen für Anschaffung, IT-Betrieb und eventuelle Weiterentwicklungen durch die Implementierung von Zusatzfunktionen zusammen, können hiermit 40 bis 50 Prozent an Fixkosten eingespart werden“, kalkuliert Robert Hanschmann, Leiter Anwendungsbetreuung. Auch beim Personal ließen sich Kosten senken.