Die größten Deals im Softwaremarkt
Vor allem im Softwaremarkt gab es 2019 eine Reihe nennenswerter Übernahmen, etwa die von Tableau durch Salesforce. Ein Überblick.
Auch 2019 haben sich viele ITK-Unternehmen durch Zukäufe verstärkt. Allein im Softwaremarkt war einiges geboten: Salesforce ließ sich die Akquisition von Tableau 15,7 Milliarden Dollar kosten.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu – Zeit, einen Blick auf die Konsolidierung im Softwaremarkt zu werfen. Erst vor wenigen Tagen landete der auf Kubernetes- und OpenStack-Entwicklung konzentrierte Anbieter Mirantis einen Coup: Die Kalifornier kauften den Enterprise-Bereich des Container-Pioniers Docker für einen nicht bezifferten Betrag. „Die Mitarbeiter von Docker Enterprise gehören zu den besten Cloud-Native-Experten der Welt“, freute sich Mirantis-CEO Adrian Ionel.
VMware investierte in IT-Sicherheit
Zu größeren Akquisitionen holte auch VMware aus: 2,7 Milliarden Dollar zahlte das Unternehmen in einem komplizierten Deal für Pivotal, das wie VMware zur Dell-Familie gehört. Ziel sei es, Entwicklern auf der Basis der Containerplattform Kubernetes innovative Tools anzubieten. Weitere 2,1 Milliarden flossen in den Kauf von Carbon Black, mit dem VMware sein mit AppDefense, NSX, Securestate und Workspace ONE gut gefülltes IT-Sicherheitsportfolio weiter aufwerten will. Laut CEO Pat Gelsinger baut VMware an einer „Enterprise-Plattform für die Administration und den Schutz von Workloads, Anwendungen und Netzwerken“.
Einen Milliardendeal brachte auch Splunk unter Dach und Fach: Der Spezialist für die Auswertung von Logdaten und das Monitoring von IT-Umgebungen kaufte für 1,05 Milliarden Dollar SignalFx, einen Anbieter im Bereich Realtime-Cloud-Infrastruktur, Microservices und Application Monitoring. „Daten befeuern das Business“, sagte Splunk-Chef Doug Merritt.
Mit SignalFx bringe sich Splunk in eine bessere Situation, wenn es gelte, den gesamten Anwendungs-Lifecycle im Unternehmen mit einer einzigen Plattform zu überwachen.
Besonders tief griff Salesforce in die Tasche und machte im Rahmen eines Aktientauschs stolze 15,7 Milliarden Dollar für den AnalyticsKonzern Tableau locker. Das Unternehmen ist auf Datenvisualisierung und „Self-Service-Analytics“spezialisiert. Es hat seit seiner Gründung 2003 ein enormes Wachstum gezeigt.
„Wir bringen die Nummer eins im CRM-Markt mit der Nummer eins im Analytics-Geschäft zusammen“, sagte Salesforce-Chef Marc Benioff. Weitere 1,35 Milliarden Dollar überwies sein Unternehmen für Clicksoftware, einen Anbieter, mit dessen Lösungen Unternehmen ihren Kundendienst organisieren und steuern können. Die Software soll die Service-Cloud des CRM-Spezialisten aufwerten und Innovationen im Kundenservice ermöglichen.
Google lässt sich Looker 2,6 Milliarden kosten
Auch Thomas Kurian, der CEO von Google Cloud, wurde 2019 aktiv und kaufte zur Jahresmitte für 2,6 Milliarden Dollar den BI- und Analytics-Anbieter Looker. In einem Blog-Beitrag schrieb er, dass Looker das Analytics-Angebot der Google Cloud vervollständige, indem das Aufnehmen und Visualisieren von Daten und Analyseergebnissen in die täglichen Workflows vereinfacht werde. Außerdem könne Google nun industriespezifisch zugeschnittene Analytics-Lösungen für verschiedene Branchen anbieten.
Zu den Highlights des Jahres gehörte in der Softwarebranche zweifellos auch Twilios Kauf von Sendgrid für stolze drei Milliarden Dollar. Twilio, spezialisiert auf APIs im Bereich der Cloud-Kommunikation, ergänzt sein Portfolio damit um Know-how im Bereich Programmierschnittstellen rund um Transaktions- und Marketing-Mailings.