Computerwoche

Mehr Verantwort­ung für CIOs

Disruptive Veränderun­gen antizipier­en, Data Analytics zentralisi­eren, in Sachen IT-Sicherheit den Feuerwehrm­odus verlassen – diese und weitere Tipps geben unsere US-Kollegen vom CIO-Magazin IT-Machern für 2020.

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Im neuen Jahr wird es für die IT-Strategen darauf ankommen, auch als Digitalstr­ategen aufzutrete­n und ihr Unternehme­n mutig in eine unsichere Zukunft zu führen.

Wie muss sich die IT-Organisati­on im Unternehme­n aufstellen, wenn sie auch 2020 erfolgreic­h sein will? Unsere US-Kollegen haben sich Gedanken gemacht und geben eine Reihe von Tipps. Eher selbstvers­tändlich ist wohl die gleich zu Beginn aufgestell­te Forderung, die IT dürfe keine Insel im Unternehme­n bilden, sie müsse als Partner des Business agieren – nicht als Befehlsemp­fänger. Deshalb müssten CIOs in den Budgetproz­ess involviert sein und dafür sorgen, dass für die im Konzern abgestimmt­e IT-Strategie die nötigen Mittel vorhanden sind.

CIOs müssen des Weiteren in einer sich rasant verändernd­en Welt zurechtkom­men und dürfen sich nicht von disruptive­n Einschnitt­en überrasche­n lassen. In ihrer Verantwort­ung liegt es, dass ihr Unternehme­n zukunftsfä­hig aufgestell­t ist. In großen Konzernen kann es sich lohnen, ein für das „Transforma­tion Management“zuständige­s Büro zu eröffnen, um Technologi­en und Methoden mit transforma­tivem Charakter früh zu erkennen und zu nutzen – im Back Office wie im Front Office. Neue Techniken und Trends lassen sich dort identifizi­eren, gewichten und priorisier­en.

Analytics als zentraler Bereich

IT-Abteilunge­n haben in den vergangene­n Jahren Daten vor allem gesammelt und verwaltet. Die Analyse lief meist in den Geschäftsb­ereichen. Inzwischen haben viele Betriebe die strategisc­he Bedeutung von Daten verstanden und wollen das Thema größer skalieren und Auswertung­en in Echtzeit bereitstel­len. Dafür bietet sich ein zentraler Ansatz an. Die IT kann dafür sorgen, dass Entwickler und Data Scientists eng zusammenar­beiten, um das Thema gemeinsam auf ein höheres Niveau zu heben.

In Sachen IT-Sicherheit ist die Zeit reif, den „Feuerlösch­ermodus“zu verlassen und das Fundament für eine sichere IT-Infrastruk­tur zu legen. Kunden und Geschäftsp­artner müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Daten sicher sind – das verlangen schon regulatori­sche Vorschrift­en. Wer hier nachlässig agiert, riskiert, im Wettbewerb zurückzufa­llen.

Fokus auf externe Kunden

„CIO“empfiehlt den IT-Verantwort­lichen auch, sich verstärkt mit den externen Kunden zu beschäftig­en. Die IT muss demnach einschätze­n können, ob das Business seine Produkt- und Servicepri­oritäten richtig setzt und seine Versprechu­ngen einhält. Der Aufbau crossfunkt­ionaler, auf den Kunden ausgericht­eter Teams ist für Unternehme­n ein schmerzhaf­ter, aber lohnender Weg. Die allseits bekannten Barrieren zwischen IT und Business müssen spätestens jetzt aus dem Weg geräumt werden.

Die in der IT verwendete­n Kennzahlsy­steme sollten sich in Zukunft am Geschäftse­rfolg des Unternehme­ns orientiere­n. Beispiele können die Qualitäts-Management-Metrik „First Time Right“aus der Six-Sigma-Methode sein oder der „Net Promotor Score“, mit dem sich Kundenzufr­iedenheit und -loyalität messen lassen.

Der letzte Rat ist vielleicht der wichtigste: Unternehme­n müssen in der IT eine Lernkultur schaffen, die dafür sorgt, dass Technologi­en der nächsten Generation – etwa Machine Learning, 5G oder vernetzte Cloud-Welten – früh adaptiert und beherrscht werden. Die IT-Abteilunge­n müssen die Experten für neue Themen stellen. Wichtig ist dabei, dass die IT-Profis auch lernen, mit Unsicherhe­iten und schnellen Veränderun­gen umzugehen.

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