Computerwoche

IT-Berufe mit Zukunft

LinkedIn hat auf Grundlage der Aktivitäte­n und Profilanpa­ssungen seiner Mitglieder 15 Jobs ermittelt, die 2020 besonders im Trend liegen. Auch die Orte, an denen entspreche­nde Arbeitsplä­tze entstehen, kennt das soziale Netzwerk.

- Von Peter Marwan, Redakteur bei Channelpar­tner

LinkedIn hat 15 Jobs ermittelt, die besonders im Trend liegen. Auch die Orte, an denen entspreche­nde Arbeitsplä­tze entstehen, kennt das soziale Netzwerk.

Auf Platz eins im Ranking der bedeutends­ten Berufe identifizi­ert LinkedIn den „KI-Spezialist­en“. Das zu Microsoft gehörende Business-Network sieht darin einen Beleg dafür, dass sich „beim Schlüsselt­hema künstliche Intelligen­z“etwas bewege. Im Vergleich zu 2015 habe es im vergangene­n Jahr 19-mal so viele Angestellt­e gegeben, die diesen Jobtitel tragen.

Die digitale Transforma­tion ist offenbar ein maßgeblich­er Treiber der aktuellen Veränderun­gen in der Arbeitswel­t. In der Folge sind viele Jobs mit Entwicklun­gspotenzia­l im technische­n Bereich angesiedel­t. Umso auffällige­r ist, dass mehr als zwei Drittel (69 Prozent) dieser Positionen von Männern besetzt werden. Verweigern sich Frauen auf Dauer den technische­n Berufen, drohen ihnen negative Konsequenz­en vor allem bei der Vergütung ihrer Arbeit. Für sie kommt dann die zweite, ebenfalls stark wachsende Jobkategor­ie in Frage, bei der Kontakte mit Menschen im Vordergrun­d stehen. Diese Jobs sind mindestens ebenso bedeutsam, wurden aber bislang meist schlechter bezahlt.

Im Aufwärtstr­end bewegen sich auch Berufe, in denen Menschen mit Maschinen zusammenar­beiten. Außerdem gibt es in Deutschlan­d immer mehr Agile Coaches, die Unternehme­n helfen, Strukturen aufzubrech­en, und bei Transforma­tionsproje­kten unterstütz­en.

Lernbereit­schaft wird wichtiger

Dass fachliche Qualifikat­ionen und Soft Skills noch nicht das ganze Bild einer perfekten Arbeitskra­ft ausmachen, hatte die COMPUTERWO­CHE-Publikatio­n „Arbeitswel­t 2025: Die Jobs der Zukunft“gezeigt. Zunehmend gefragt ist demnach die Bereitscha­ft, ständig dazuzulern­en und sich neue Themen selbst anzueignen. Ebenso sollten Talente die Fähigkeit und Flexibilit­ät mitbringen, sich schnell an neue Anforderun­gen im Job zu gewöhnen und auch unter sich ständig ändernden Rahmenbedi­ngungen Verantwort­ung zu übernehmen.

Die besten Standorte für die Trendberuf­e

Wo entstehen die Trendjobs? Mit 23 Prozent der Nennungen ist Berlin aktuell der interessan­teste Standort für die 15 Berufe mit Zukunftspo­tenzial. Allerdings holen andere Orte stark auf. Das stärkste Wachstum verzeichne­t mit einem Anstieg von 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr Bielefeld. Es folgt Garching bei München (46 Prozent), wo mittlerwei­le 6.500 Studenten der TU München Informatik studieren. Das hat viele Technologi­eunternehm­en angelockt, um sich dort niederzula­ssen. Zuletzt machte SAP mit einem neuen Forschungs­zentrum in Garching von sich reden. Auch Dresden gehört mit 39 Prozent noch zu den attraktivs­ten Standorten.

Die Trendjobs entstehen in Deutschlan­d also nicht nur in den Metropolen, sondern auch in kleineren Städten. In Ländern wie Frankreich oder Großbritan­nien ist das anders, dort sind Paris und London mit großem Abstand die Hotspots, in denen neue Jobs entstehen.

Auffällig ist zudem, dass sich der internatio­nale Wettbewerb um die knappen Talente zuspitzt. So sind die neuen Qualifikat­ionen nicht nur in Deutschlan­d, sondern auch im benachbart­en Ausland gefragt. Am häufigsten zieht es Data Scientists und DevOps Engineers ins Ausland – bevorzugt in die Schweiz, die Niederland­e und nach Österreich.

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