Intercontinental Exchange plant Ebay-Übernahme für 30 Milliarden Dollar
Die Intercontinental Exchange (ICE), Eigentümerin der Wertpapierbörse New York Stock Exchange (NYSE), will angeblich Ebay für mehr als 30 Milliarden Dollar übernehmen. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“(WSJ), das sich auf interne Quellen beruft, hat der Börsenbetreiber sein Interesse an einer Übernahme bestätigt. Demzufolge hätten die ICE-Verantwortlichen bereits in der Vergangenheit wiederholt versucht, den Online-Marktplatz zu kaufen. Bei Redaktionsschluss war nicht klar, ob der Deal zu den bis dato bekannten Konditionen über die Bühne geht. Die Ebay-Verantwortlichen hatten einer Übernahme nicht formell zugestimmt.
Dem Bericht des WSJ zufolge ist ICE in erster Linie am Online-Marktplatz von Ebay interessiert und nicht an der Kleinanzeigen-Sparte. Seit Anfang 2019 üben die beiden Hedgefonds Starboard Value und Elliott, die sich bei Ebay eingekauft hatten, starken Einfluss aus. Starboard dringt beispielsweise seit längerem auf den Verkauf der Kleinanzeigensparte. Auch auf Druck der Investoren hatte Ebay 2019 die Online-Ticketbörse Stubhub für gut vier Milliarden Dollar versilbert.
Der Kurs der Ebay-Aktie zog nach Bekanntwerden der Übernahmegerüchte um neun Prozent stark an. Das Papier war zuletzt etwas unter Druck geraten, nachdem der Geschäftsausblick für die kommenden Monate aus Sicht der Analysten nur verhalten ausgefallen war. Im wichtigen Weihnachtsquartal fielen die Umsätze zuletzt geringer aus als noch vor einem Jahr. So stand von Oktober bis Dezember 2019 ein Umsatz von 2,8 Milliarden Dollar zu Buche, zwei Prozent weniger als im vierten Quartal 2018. Der Gewinn ging um 27 Prozent auf 558 Millionen Dollar zurück. Damit kam der Online-Konzern mit einem blauen Auge davon. Analysten hatten noch schlechtere Zahlen erwartet. Ebay macht vor allem die starke Konkurrenz von Amazon und Alibaba zu schaffen.