Preissteigerungen für Hardware erwartet: Das Coronavirus beeinträchtigt die LCD-Produktion
China ist die Werkbank der Welt, rund ein Sechstel der Industrieproduktion kommt aus dem Reich der Mitte. Kein Wunder, dass der Ausbruch des Coronavirus die Weltwirtschaft beschäftigt. Negativ betroffen ist vor allem der Markt für IT-Endgeräte und Unterhaltungselektronik: Derzeit können fünf der großen Hersteller von LCD-Displays, die allesamt Produktionsstätten im chinesischen Corona-Epizentrum Wuhan betreiben, nur noch eingeschränkt produzieren.
Die Folgen sind Lieferengpässe, die wiederum Preissteigerungen bei PCs und TV-Geräten nach sich ziehen dürften. Wie der „IHS Markit Technology Research“berichtet, wird im Februar der Output sämtlicher LCD- Produktionsstätten um ungefähr zehn bis 20 Prozent sinken. Da 55 Prozent aller weltweit erzeugten LCD-Panels in diesem Jahr aus China kommen sollen, sind spürbare Versorgungsengpässe unvermeidlich.
Fehlende Zulieferteile
Wie David Hsieh, Senior Director of Displays bei IHS, im Gespräch mit der CW-Schwesterpublikation „PC World“sagte, leiden die Fabriken nicht nur unter krankheitsbedingten Ausfällen, sondern auch unter fehlenden Zulieferteilen. Die Folge seien „Panikkäufe“in der Industrie: Die LCD-Hersteller versuchten durch Parallelbestellungen bei mehreren Anbietern Versorgungslücken zu schließen. Die Situation könne sich weiter verschärfen, da die Bauarbeiten an einigen neuen LCD-Fabriken kurzfristig gestoppt worden seien.
Vorsichtige Entwarnung gibt derweil der chinesische Auftragsfertiger Foxconn, der die Hälfte der weltweit verkauften Apple-iPhones in der chinesischen Stadt Zhengzhou produziert, aber auch viele andere Hardwarehersteller zu seinen Kunden zählt. Das Unternehmen hatte seine Produktion fast überall in China bis zum 10. Februar auf Eis gelegt, will dann aber wieder loslegen – vorausgesetzt, die Behörden erteilen ihre Zustimmung. Auch Quanta Computer, Inventec und LG Display wollen ihre Fertigung wieder anlaufen lassen. Apple selbst hatte seine Büros und Läden in China bis zum 9. Februar geschlossen.