Umweltsünde Elektroschrott
Neben dem Energieproblem hat die IT-Branche auch ein Müll-Problem. Rund 22,8 Millionen Smartphones wurden 2018 in Deutschland verkauft. Die Nutzungsdauer beträgt im Durchschnitt knapp zweieinhalb Jahre, haben Verbraucherschützer ermittelt. Dann werden die Geräte entsorgt oder landen in irgendeiner Schublade. Schätzungen zufolge schlummern etwa 124 Millionen Althandys in deutschen Haushalten. Bei einem Durchschnittsgewicht von 150 Gramm je Gerät ergibt das Müll mit einem Gewicht von 18.600 Tonnen – der im besten Fall irgendwann an regulären Sammelstellen oder im Handel abgegeben wird, oft aber einfach im Hausmüll landet.
2017 wurden in Deutschland fast 837.000 Tonnen Elektroschrott regulär eingesammelt – laut Umweltbundesamt eine Sammelquote von 45 Prozent. Seit Mitte 2016 gibt es hierzulande eine Rücknahmepflicht für bestimmte Händler. Außerdem können Geräte an kommunalen Sammelstellen wie zum Beispiel Wertstoffhöfen abgegeben werden. Damit will die Politik sicherstellen, das giftige Metalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber nicht frei in die Umwelt gelangen. Allerdings monieren Umweltschützer, dass nach wie vor jedes Jahr hunderttausende Tonnen an Elektroschrott illegal auf riesigen Müllkippen in Ländern der dritten Welt landen. Das ist auch eine Verschwendung von Ressourcen: Gerade IT-Geräte enthalten wertvolle Metalle – eine Tonne Handys etwa 250 Gramm Gold. Das wären 4,65 Tonnen, die in deutschen Schubladen lagern.