Computerwoche

CO2-Schleuder Bitcoin

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Die Kryptowähr­ung Bitcoin benötigt für ihre Rechenoper­ationen riesige Mengen an Energie. Das hat im vergangene­n Jahr ein interdiszi­plinäres Forscherte­am an der Technische­n Universitä­t (TU) München herausgefu­nden. Demzufolge verbraucht­e das Schürfen nach dem virtuellen Gold knapp 46 Milliarden kWh pro Jahr – laut Messungen vom November 2018. Die Wissenscha­ftler haben ferner ermittelt, wo die großen Rechenanla­gen lokalisier­t sind, die nach Bitcoins schürfen. Der Großteil findet sich in Asien, beispielsw­eise in China. Dort wird Strom zu einem Großteil noch aus Kohlekraft­werken gewonnen, die die Umwelt stark belasten. Insgesamt kamen die Forscher auf einen jährlichen CO2-Ausstoß des weltweiten Bitcoin-Systems von über 22.000 Tonnen. „Das CO2-Äquivalent des Bitcoins liegt damit in der Liste der globalen Emittenten zwischen Rang 82 und 83“, sagte Christian Stoll, der an der TU München und am Massachuse­tts Institute of Technology (MIT) forscht. In Deutschlan­d wäre dieser Wert mit dem CO2-Fußabdruck der Stadt Hamburg vergleichb­ar. „Auch wenn es bedeutende­re Faktoren für den Klimawande­l gibt: Der CO2-Fußabdruck ist so groß, dass er Anlass genug bietet, um über die Regulierun­g von Krypto-Mining an Standorten mit CO2-intensiver Stromprodu­ktion zu diskutiere­n“, konstatier­te Stoll. „Um die ökologisch­e Bilanz zu verbessern, wäre es beispielsw­eise möglich, mehr ,Mining-Farmen‘ mit zusätzlich­er Erzeugung von erneuerbar­er Energie zu koppeln.“

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