Computerwoche

Intel setzt künftig auf Habana-Chips für KI – Entwicklun­g der Nervana-Plattform wird eingestell­t

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Intel will sich in der zukunftstr­ächtigen KI-Chip-Sparte offenbar neu aufstellen. Die NervanaAbt­eilung soll laut einem Bericht von „Forbes“, der sich auf ein Intel-Statement beruft, geschlosse­n werden. Der Chipherste­ller hatte das 2014 gegründete US-Startup 2016 für 408 Millionen Dollar gekauft. Nervana hat mit „Neon“ein Deep Learning Framework sowie mit der „Nervana Engine“ein eigenes Applicatio­n-specific-integrated-circuit (ASIC)-Chipdesign für die Verarbeitu­ng von KI-Algorithme­n entwickelt. Intel hatte erst im Herbst vergangene­n Jahres zwei neue Nervana Neural Network Processors (NNP) vorgestell­t. Der „NNP-T1000“ist für das Training/ Lernen von KI-Anwendunge­n gedacht, der Inferenz-Prozessor „NNP-I1000“für das Verarbeite­n von Daten anhand der gelernten Daten. Beide Chips waren die ersten, die Intel für komplexes Deep Learning entwickelt hat. Mit den neuen KI-Chips warben die Verantwort­lichen, das breiteste KI-Portfolio der Branche zu haben. Kunden, die bereits Nervana-Chips einsetzen, sollen weiter Unterstütz­ung erhalten, neue Designs soll es aber nicht mehr geben.

In Zukunft will der Chipkonzer­n dem Medienberi­cht zufolge seine KI-Strategie auf die Produkte von Habana Labs aufsetzen. Intel hatte das israelisch­e Startup Mitte Dezember 2019 für rund zwei Milliarden Dollar übernommen. Habana hat zwei KI-Chips im Angebot: den „Gaudi“für das Training und Anlernen von Algorithme­n und den „Goya“für das Handling der dafür benötigten Daten. Für Intel geht es darum, am umkämpften Markt für KI-Hardwarepl­attformen mithalten zu können. Das weltweite Geschäft mit solchen Systemen taxieren die Verantwort­lichen auf ein Volumen von etwa 25 Milliarden Dollar im Jahr 2024. Doch die Konkurrenz ist hart. Im März 2019 hatte Nvidia für 6,9 Milliarden Dollar den israelisch­en Spezialanb­ieter Mellanox übernommen. Angeblich war auch Intel interessie­rt, wollte aber nicht so viel Geld investiere­n. Darüber hinaus bauen Anbieter wie Google und Huawei an eigenen KI-Chips.

 ??  ?? Mit den Nervana-Chips wollte Intel im Markt für KI-Plattforme­n ein gewichtige­s Wort mitreden. Doch daraus wird offenbar nichts mehr. Der Chip-Produzent will sich nun auf die im Dezember 2019 zugekaufte­n Habana-Produkte stützen.
Mit den Nervana-Chips wollte Intel im Markt für KI-Plattforme­n ein gewichtige­s Wort mitreden. Doch daraus wird offenbar nichts mehr. Der Chip-Produzent will sich nun auf die im Dezember 2019 zugekaufte­n Habana-Produkte stützen.

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