Wie neue Lernmethoden die Arbeitszufriedenheit erhöhen
Für die berufliche Weiterbildung die Schulbank zu drücken, ist out. Stattdessen gehen Unternehmen dazu über, E-Learning-Methoden in die Arbeitswelt zu integrieren und Anreize für kontinuierliches Lernen zu schaffen.
Der klassische Unterricht sowie das analoge Lernen in Klassenräumen, Auditorien oder Konferenzsälen sind inzwischen überholte Konzepte des Vermittelns von Wissen und Qualifikationen. Arbeitgeber müssen ihre Strategien für Aus- und Weiterbildungsprogramme an die Anforderungen einer modernen Arbeitswelt anpassen. Mitarbeiter erwarten Möglichkeiten des digitalen Lernens, Unternehmen müssen etwas tun, um diesem Wunsch gerecht zu werden.
Der digitale Gegenentwurf zum herkömmlichen vom Lehrer beziehungsweise Dozenten dominierten Präsenzunterricht ist das E-Learning oder auch „New Learning“. Dabei werden die Lehrmaterialien inhaltlich und in der Aufbereitung der Informationen ständig neu moduliert und aktualisiert. Vorlesungen, Audiobeiträge, Videos und interaktive Elemente variieren auf diese Weise immer aufs Neue. Routine und Langeweile lassen sich so auf ein Minimum reduzieren.
E-Learning erhöht aus folgenden fünf Gründen die Arbeitseffizienz und Zufriedenheit der Beschäftigten.
1. Digitales Lernen schafft Flexibilität
Die Zeit- und Ortsunabhängigkeit digitaler Aus- und Weiterbildungsangebote kommt Unternehmen wie Mitarbeitern entgegen. Präsenzveranstaltungen sind meist mit großem zeitlichem und organisatorischem Aufwand verbunden, da gleich mehrere Personen aus ihrem Alltagsgeschäft abgezogen werden. Fortbildungen lassen sich mit digitaler Technik für Betriebe und Arbeitnehmer gleichermaßen dezentral und zeitunabhängig konzipieren.
Die „Education Technology“(EdTec) generiert neue Lernwelten und -methoden. Wann, wo und wie häufig sie genutzt wird, bleibt den Lernenden überlassen – sie entscheiden in Eigenregie. Das setzt allerdings ein gewisses Maß an Disziplin und Motivation voraus. Mit der passenden App und dem geeigneten Endgerät gibt es jedoch keine Ausreden mehr. Sogar hoch über den Wolken lässt sich im Offline-Modus lernen.
2. Individuelles E-Learning
Mit Unterrichtseinheiten in Klassenräumen lässt sich schlecht auf individuelle Anforderungen eingehen. Ein digitales Training kann mittlerweile so organisiert werden, dass die Bedürfnisse, Wünsche, Vorlieben und Ziele einzelner Mitarbeiter berücksichtigt werden. Im Idealfall steht jedem Lernenden ein Tutor zur Seite. Dieser hilft, erklärt, motiviert und bietet in regelmäßigen Abständen Inhaltsüber
prüfungen und Lernkontrollen an. Mitarbeiter können die Lerninhalte beliebig oft wiederholen und verinnerlichen. Zudem kann selbstgesteuertes Lernen immer mal wieder mit analogen Lernphasen im Klassenraum kombiniert werden.
3. Virtuelles Lernen mit Praxisnähe
Digitales Lernen muss keineswegs theorielastig verlaufen. Ähnlich wie in einer Ausbildung oder einem Praktikum ist Praxisnähe möglich. Mit Virtual Reality (VR) lassen sich reale Umgebungen simulieren, mit Augmented Reality (AR) können reale Szenarien um virtuelle Elemente und digitale Informationen ergänzt werden. Die Lernenden üben dann den bereits erarbeiteten Stoff in „realen“Situationen und können dabei gemeinsam mit anderen studieren, auch wenn sie sich physisch nicht im selben Raum aufhalten und womöglich vom anderen Ende der Welt aus kommunizieren.
4. Nachhaltigkeit der Lerneffekte
Lernkonzepte wie die Immersionsmethode und repetitive Übungsformen haben sich als nachhaltige Erfolgsmodelle erwiesen und sind etabliert. Solche Lernprogramme nutzen die natürliche Lernfähigkeit des Menschen. Das Verfahren kann mit Lernerlebnissen von Kindern verglichen werden. Diese sammeln viele ihrer Erfahrungen aus ihrer Umgebung und ordnen so bestimmte Objekte und Emotionen entsprechenden Begriffen zu. Durch diese intensive Verknüpfung – und regelmäßige Wiederholungen – werden Gelerntes und Informationen dauerhaft im Gedächtnis gespeichert.
Um Studierende bei Laune zu halten, sollten spielerische Übungsformen wie etwa Virtual Reality, eine Community-Chat-Funktion oder Game-Based-Learning-Formate ergänzend zum Einsatz kommen. So sind Lernspiele beispielsweise immer erst dann anzubieten, wenn vorher bereits eine Wissensstufe oder ein bestimmter Lernerfolg erreicht wurde. Kommen sie dann zum Einsatz, sind sie deutlich interessanter, relevanter und nachhaltiger als stoisches Pauken.
5. Monitoring bereichert E-Learning
Das Monitoring beziehungsweise Tracking bezeichnet im Zusammenhang mit der Aus- und Weiterbildung die detaillierte Analyse einzelner sowie auch ganzheitlicher Lernprozesse. Dabei werden Daten nicht einfach nur gesammelt, sondern gleich zu real verwertbaren Informationen konvertiert. Sinn und Zweck des Ganzen ist, anhand der vorliegenden Daten den Lernfortschritt der Mitarbeiter zu steuern und, wenn nötig, anzupassen. Tatsächlich kann der Arbeitgeber so via Monitoring und Data-Analytics die Workflows verfeinern und noch individueller optimieren.