Von Intel zu ARM – Apple denkt über neue Prozessor-Strategie nach
Apple könnte sich von seinem langjährigen Chip-Partner Intel verabschieden und in seinen MacBooks ab kommendem Jahr ARM-basierte CPUs verbauen. Das glaubt Ming-Chi Kuo, Analyst der taiwanischen Securities Group, der in der Vergangenheit mit seinen Prognosen bezüglich Apple meist richtig lag. Demzufolge plane der Mac-Hersteller einen radikalen Wechsel in seiner Prozessor-Strategie. Ab 2021 könnte Apple mehrere Rechnermodelle mit seinen eigenen ARM-Chips bestücken. Ursprünglich hatte Kuo gemutmaßt, erste Geräte könnten bereits im vierten Quartal 2020 herauskommen. Die Coronakrise dürfte jedoch die Zeitpläne durcheinanderwirbeln und verzögern, so der Analyst. Wie die Roadmap genau aussehen könnte, bleibt derzeit Spekulation. Mutmaßungen zufolge könnten zunächst die Consumer-Modelle wie das „MacBook Air“, der „Mac mini“und der „iMac“den Anfang machen, gefolgt von den BusinessGeräten „MacBook Pro“und „iMac Pro“.
Ein Frage der Software
Apple hatte 2005 mit der Ankündigung, von der Power-PC-Architektur auf Intel zu wechseln, für ein Beben in der gesamten Branche gesorgt. Damals ging es vor allem auch darum, wie schnell große Softwarehersteller wie Adobe und Microsoft ihre Software auf der Mac-IntelPlattform zum Laufen bekommen. Auch ein Wechsel von Intel- auf ARM-Chips dürfte etliche Softwarefragen aufwerfen – beispielsweise wie aufwendig es sein wird, Apps von der x86-Architektur in die ARMWelt zu portieren, und wie leistungsfähig die Gesamtplattform sein wird. In seinen iPhones und iPads verbaut Apple bereits ARMProzessoren aus seiner A-Serie. Die Leistungsdaten deuten darauf hin, dass Apple mit eigenen Chips mehr aus seinen Geräten herauskitzeln könnte als mit Intels MacProzessoren. Auf jeden Fall wird es für Apple günstiger. Kuo rechnet mit Chip-Einsparungen von 40 bis 60 Prozent.