Computerwoche

Fit machen für die Plattformö­konomie

- Heinrich Vaske, Editorial Director

Derzeit ist es wichtig, den Blick jenseits aller operativen Hektik auch in die Ferne zu richten. Der digitale Wandel bleibt die Hauptaufga­be, neue Chancen bieten vor allem Plattforma­nsätze.

Sie nervt, die Coronakris­e, genauso die sie begleitend­e Rezession. Optimisten glauben immer noch, dass es in der zweiten Jahreshälf­te wieder aufwärts gehen wird, doch ihre Zahl schrumpft. Gemeinsam mit der Beratungsf­irma Marsh & McLennan sowie der Zurich Versicheru­ng hat das World Economic Forum (WEF) weltweit 350 Risikoexpe­rten befragt. Ergebnis: Zwei von dreien halten eine globale Rezession in den nächsten 18 Monaten für sehr wahrschein­lich. Insbesonde­re im Mittelstan­d werde es eine Pleitewell­e geben, in vielen Branchen stehe eine Konsolidie­rung bevor.

Um dieses Tief zu überstehen, braucht es ein gutes Krisenmana­gement, ausreichen­de finanziell­e Reserven und vor allem eine klare Vorstellun­g davon, wie das Unternehme­n während und nach der Krise die Chancen der Digitalisi­erung optimal nutzen kann. Eine zentrale Fragestell­ung ist dabei die Plattforms­trategie: Gibt es Möglichkei­ten, Kunden, Partner, Lieferante­n und sonstige Ökosystem-Partner auf einer eigenen Plattform an sich zu binden? Oder ist es günstiger und ähnlich effektiv, sich mit dem eigenen Unternehme­n anderen Plattforme­n anzuschlie­ßen? Vielleicht braucht es auch beides: eine eigene Plattform und Präsenz auf vielen anderen digitalen Marktplätz­en?

Wir haben den Fall der Sixt Mobility Consulting bewusst ins Zentrum dieser Ausgabe gestellt (siehe Seite 24). Die eigenständ­ige Tochter des Autovermie­ters hat es geschafft, alle wichtigen Stakeholde­r rund um das Fuhrpark-Management in einer App zusammenzu­bringen, und zwar so, dass die Beteiligte­n einen klaren Vorteil von ihrer Teilnahme haben. Einfach war das nicht: Insbesonde­re Werkstätte­n und Autohäuser zeigten sich zunächst außerstand­e, mitzumache­n. Doch am Ende hat es geklappt – und allen Beteiligte­n große Vorteile beschert.

Herzlich, Ihr

Heinrich Vaske, Editorial Director

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