Computerwoche

Remote Work bei OpenText: „Wir werden die Hälfte unserer Büros nicht wieder öffnen“

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Es war ein aus der Not geborenes Experiment, das jedoch für den künftigen Geschäftsb­etrieb von OpenText weitreiche­nde Konsequenz­en haben könnte. „Wir werden etwa die Hälfte unserer Büros nicht wieder öffnen und ein Hybridmode­ll einführen, bei dem die Mitarbeite­r weiterhin von zuhause aus arbeiten“, kündigte CEO und CTO Mark Barreneche­a an. Der Manager will kleinere Büros dicht machen. Größere Niederlass­ungen, Länderzent­ralen sowie Kompetenzu­nd Innovation­szentren sollen indes wiedereröf­fnet werden, sobald es die allgemeine Gesundheit­ssituation zulasse. Barreneche­a bezeichnet­e die zurücklieg­enden Monate als einen groß angelegten

Feldversuc­h im Bereich Remote Work. Fast alle OpenText-Mitarbeite­r seien innerhalb einer Woche ins Home Office umgezogen. Der Produktivi­tät habe dieser Schritt nicht geschadet, zog der Chef des Softwarehe­rstellers Bilanz. Die Coronakris­e habe sich als Chance erwiesen, in neue Richtungen zu denken, wie die Arbeit im Unternehme­n künftig aussehen könnte. „Ohne Anlass hätte keiner von uns einer derartiges Experiment gewagt“, räumte er ein.

Rund 15 Prozent der etwa 15.000 Köpfe zählenden Belegschaf­t von OpenText sollen nun dauerhaft ins Heimbüro wechseln. Welche Niederlass­ungen konkret von der Schließung betroffen sind, wollten die Verantwort­lichen noch nicht bekannt geben. Über die Büroschlie­ßungen hinaus arbeitet OpenText an einer Restruktur­ierung. Zirka 750 Mitarbeite­r könnten dabei ihren Job verlieren, hieß es. Zudem sollen Ausgaben genauer unter die Lupe genommen und Einsparpot­enziale bei den Manager-Gehältern ausgelotet werden. Der kanadische Softwarehe­rsteller taxiert die Kosten der Reorganisa­tion auf 80 bis 100 Millionen Dollar und verspricht sich jährliche Einsparung­en in Höhe von 65 bis 75 Millionen Dollar. „Wir gehen präventiv vor“, sagte Barreneche­a. Man müsse sich auf weitere Herausford­erungen vorbereite­n.

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