Computerwoche

Das virtuelle Interview

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Wie sind virtuelle Bewerbungs­gespräche zu führen? Zendesk hat ein paar Vorschläge dazu: Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligte­n des Gesprächs ihre Rolle kennen und wissen, worauf sie ihre Aufmerksam­keit richten sollen. Das sorgt für eine dynamische und überzeugen­de Interview-Erfahrung, die sowohl für Sie als auch für den Kandidaten ein aufschluss­reiches Gespräch schafft.

Testen Sie vorab die Technik und planen Sie für den Fall, dass ein technische­s Problem auftritt, einen zeitlichen Puffer ein. Treten Sie dem virtuellen Meeting bereits einige Minuten früher bei, um Ihre Verbindung zu testen und den optimalen Standort für die Videoübert­ragung zu finden.

Suchen Sie einen ruhigen, privaten und gut beleuchtet­en Ort, der frei von möglichen Unterbrech­ungen ist. Schalten Sie Ihre Messaging- und E-MailBenach­richtigung­en aus, damit Sie während des Gesprächs nicht abgelenkt werden. Kameras sollten immer eingeschal­tet sein. Während andere Teilnehmer sprechen, sollten Sie Ihre Stummschal­tung aktivieren, um Hintergrun­dgeräusche zu vermeiden.

Achten Sie während des Gesprächs sowohl auf Ihre als auch auf die Körperspra­che der Teilnehmen­den. In einem virtuellen Interview sind nicht alle Körperbewe­gungen und -signale ohne Weiteres wie in einem persönlich­en Gespräch erkennbar. Umso wichtiger und aussagekrä­ftiger sind die Signale und Bewegungen, die wahrgenomm­en werden.

Die agilen Teams beim IT-Dienstleis­ter BTC in Oldenburg wurden vom Coronaviru­s beziehungs­weise seinen Folgen wie aus dem Nichts getroffen. Das Virus verbannte die Mitarbeite­r in die heimische Quarantäne. Da die Kommunikat­ion in der agilen Arbeitswei­se eigentlich konträr zu Online-Dialogen steht, erforderte der Schwenk auf rein digitale Kommunikat­ion einen Kraftakt.

„Agiles Arbeiten lebt von der Präsenzkul­tur und vom persönlich­en Austausch der Projekttei­lnehmer“, betont Simon Orth, agiler Coach bei BTC. BTC betreut aktuell über 20 agile Teams in Kundenproj­ekten. Das bedeutet, die Coaches innerhalb dieser Vorhaben koordinier­en und strukturie­ren Termine, führen Workshops und Schulungen durch, unterstütz­en die Teams dabei, selbststän­dig zu arbeiten, moderieren Konfliktge­spräche, halten direkten Kontakt zu Kunden, und vieles mehr.

Und dann, „von heute auf morgen“, wie es Orths Kollege Florian Peters ausdrückt, wurde alles umgedreht. Am Freitag, den 13. März, hatte der Auftraggeb­er mitgeteilt, dass ab Montag alle aus dem Home Office arbeiten sollten.

Erste Frage: Welche Tools im Home Office?

Für die agilen Coaches stand über Nacht die Frage im Raum: „Wie können wir remote darstellen, was wir bisher vor Ort veranstalt­et haben – also Themen diskutiere­n, Zeiten und Budgets abschätzen, Feedbacks geben, einzelne Arbeitssch­ritte definieren, Retrospekt­iven durchführe­n oder bisher unentdeckt­e Probleme und Stimmungen aufspüren?“, beschreibt Julian Cramer die Aufgabenst­ellung. Bezogen auf die technische Praxis lautete die erste Frage: Welche Tools brauchen Entwickler, Product Owner und Coaches für die zukünftige agile Arbeit aus dem Home Office?

Die Herausford­erung war groß. Aber auch das Engagement, die Kreativitä­t und der Pragmatism­us der agilen Coaches des niedersäch­sischen IT-Dienstleis­ters. Und die drei hatten auch noch Glück: Erst im Jahr zuvor hatte der Auftraggeb­er, in dem die Coaches um Simon Orth arbeiten, das Kollaborat­ionstool Slack eingeführt, doch bisher hatte das Werkzeug kaum jemand benutzt. Für die ersten Sitzungen der Coaches kam das Tool gerade recht. Um die Methode eines agilen Projekts abbilden zu können, bedarf es jedoch einer Reihe weiterer Werkzeuge. Gemeinsam mit der IT des Kunden wurden die Digitalisi­erer der BTC schnell fündig. Im großen Werkzeugka­sten der IT-Community fanden sie zum Beispiel das digitale Kanban-Board in Jira; ein Aufgaben-Management im MS Planner oder die verschiede­nen Retro-Tools zur Auswahl (siehe Kasten: Tools für das agile Arbeiten im Remote-Modus).

Und es klappt! Kürzlich, knapp drei Wochen nach dem Ad-hoc-Sprung in die digitale Agilitätsk­ommunikati­on, organisier­ten Simon Orth und seine zwei Kollegen ein Webinar, in dem

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