Computerwoche

DsiN-Sicherheit­sindex 2020 – das Gefühl der Unsicherhe­it wächst

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Der „Sicherheit­sindex 2020“, der Ende Juni vom Bundesjust­izminister­ium, der Initiative Deutschlan­d sicher im Netz e.V. (DsiN) und dem Studienpar­tner Kantar in Berlin vorgestell­t wurde, offenbart ein widersprüc­hliches Bild. Insgesamt habe sich die digitale Sicherheit­slage hierzuland­e in diesem Jahr leicht verbessert, so die Studie. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der DsiN-Index 2020 leicht um 0,5 Punkte auf 62,8 Zähler an. Damit wuchs der Wert im zweiten Jahr in Folge.

Auch die Zahl der Sicherheit­svorfälle ist wie schon im Vorjahr deutlich zurückgega­ngen, nachdem sie im Zeitraum von 2016 bis 2018 stark angestiege­n war. All das hat jedoch nicht dazu beigetrage­n, dass sich die Deutschen im Netz sicherer fühlen. Im Gegenteil: Trotz der verbessert­en Sicherheit­slage stieg das Verunsiche­rungsgefüh­l um 0,9 Punkte auf 29,6 Zähler an. Der Wert erreichte damit seinen bisherigen Höhepunkt seit Beginn der Erhebung im Jahr 2014.

„Es gibt eine digitale Verunsiche­rung in Deutschlan­d, die weiter zunimmt“, kommentier­te Thomas Tschersich, DsiN-Vorstand und Chief Security Officer des DsiNMitgli­eds Deutsche Telekom, die aktuellen Zahlen. „Wir brauchen ein Gesamtpake­t, das Vertrauen schafft. Es geht um nachhaltig­e Unterstütz­erstruktur­en – bis in jedes Dorf.“Dazu kommt, dass die Deutschen zwar grundsätzl­ich über ein großes digitales Sicherheit­swissen verfügen, dieses aber zu selten anwenden. Mit 51,2 Punkten – plus 0,2 im Vergleich zum Vorjahr – verzeichne­t die Studie die bislang größte Lücke zwischen gemessenem Wissen und Verhalten.

Rita Hagl-Kehl, Parlamenta­rische Staatssekr­etärin im Bundesjust­izminister­ium, kündigte an, die Menschen stärker in die Digitalisi­erung ihres Alltags einbinden zu wollen. Dafür sollen beispielsw­eise die Angebote des DigitalKom­passes für Senioren sowie die Initiative­n im Schulberei­ch ausgeweite­t werden.

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