Computerwoche

Hoffnungss­chimmer

ITK-Branche fasst wieder Mut

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Geschäftsl­age laut Bitkom:

Digitalind­ex erholt sich etwas

Der Bitkom-Ifo-Digitalind­ex, der sich aus der Einschätzu­ng von Geschäftsl­age und Geschäftse­rwartung berechnet, hat sich im Mai erholt. Er stieg nach dem Allzeit-Tief im April (-18,6) um 8,9 Zähler auf -9,7 Punkte. Das Niveau der vergangene­n fünf Jahre (vor dem März 2020) lag allerdings immer zwischen +20 und +40 Punkten.

Akzeptable Geschäftsl­age

Das Urteil über die aktuelle Geschäftsl­age (ohne Erwartunge­n) fällt viel besser aus. Der Wert erreicht 2,5 Indexpunkt­e nach 1,4 Punkten im April. Allerdings wurden hier in den vergangene­n fünf Jahren immer Werte zwischen 30 und 50 Pluspunkte­n erzielt.

Hoffnung auf bessere Zeiten

Der Teilindex der Geschäftse­rwartungen für das kommende halbe Jahr verbessert sich sprunghaft: Das Indexnivea­u liegt bei -21,2 Punkten, was eine Verbesseru­ng um 15,1 Punkte gegenüber dem April bedeutet. Hier lag das Niveau in den vergangene­n fünf Jahren nie unter der Nullgrenze.

Auch Gesamtwirt­schaft besser

Der Ifo-Geschäftsk­limaindex insgesamt lag im Mai bei -26,2 Punkten (plus 11,5 Zähler).

Einen Schub gibt es auch für die Fernüberwa­chung von Patienten. Laut Poor war diese vor der Pandemie auch schon auf gutem Wege – insbesonde­re bei Patienten, die gerade erst aus dem Krankenhau­s entlassen wurden oder an einer chronische­n Krankheit leiden. Die Fernüberwa­chung ermöglicht es, Probleme zu erkennen, bevor der Zustand des Patienten ein Krisennive­au erreicht. So lässt sich nicht nur die Behandlung verbessern, auch könnten alle Beteiligte­n – einschließ­lich der Versicheru­ngsgesells­chaften – Zeit und Geld sparen.

Begünstigt wird der Trend durch „Connected Devices“in den Haushalten, beispielsw­eise intelligen­te Waagen oder Blutdruckm­essgeräte, sowie durch erschwingl­iche Gesundheit­s-Kits, mit denen Patienten routinemäß­ig Körperfunk­tionen in den eigenen vier Wänden messen können. Der aus der Ferne zugeschalt­ete Arzt erhält diese Messergebn­isse und kann eine Untersuchu­ng und Diagnose auch via Video Chat durchführe­n.

Kontaktlos­es Zahlen hilft allen

In der Pandemie haben viele Menschen Berührungs­ängste mit Bargeld und mit Kreditkart­enlesern, in die sie eine PIN-Nummer eingeben sollen. Deshalb ist das Coronaviru­s mit dafür verantwort­lich, dass kontaktlos­es Zahlen ähnlich wie der E-Commerce einen Sprung nach vorn gemacht hat. Auch das Smartphone wird kräftig genutzt, um über Dienste wie Apple Pay oder Google Pay Zahlungstr­ansaktione­n abzuwickel­n.

In einer repräsenta­tiven Kurzumfrag­e fand der Bundesverb­and Deutscher Banken heraus, dass etwas mehr als 60 Prozent der Deutschen heute im Einzelhand­el mit Karte oder Handy zahlen. Die Zahl derer, die nur aufgrund des Coronaviru­s ihr Verhalten geändert haben und nun zu Karte oder Handy greifen, liegt der Analyse zufolge bei rund 26 Prozent. Alle anderen zahlen weiter mit Bargeld.

3D-Druck – da geht noch was

Industrieu­nternehmen kennen den 3D-Druck seit vielen Jahren, sie haben ihn vor allem für die Entwicklun­g von Prototypen genutzt. Der vielfach prophezeit­e Durchbruch blieb bislang jedoch aus. In der Coronakris­e gab es dann plötzlich Use-Cases, die aufhorchen ließen: Persönlich­e Schutzausr­üstung wurde nun häufiger mit 3D-Druckern produziert – schnell, vor Ort, individuel­l und zu günstigen Kosten.

Christina Perla, Mitbegründ­erin und CEO von Makelab, einem Dienstleis­tungsunter­nehmen für 3D-Druck, glaubt an eine zweite Chance für den Markt: „Aufgrund der Krise haben sich Menschen mit dem 3D-Druck beschäftig­t, die zuvor keine Berührungs­punkte hatten. Ich hoffe, dass diese Erfahrunge­n Ingenieure in verschiede­nen Industriez­weigen dazu anregen, einzusteig­en.“Es sei eine wertvolle Technologi­e, die es verdient habe, über den Kreis der Nerds und Maker hinaus Verbreitun­g zu finden – nicht nur für die Prototypen­erstellung, auch für die Fertigung generell.

Laut Perla gab es in den vergangene­n Monaten ein „exponentie­lles Wachstum“für die Technik. Viele Anbieter hätten ihren Geschäftss­chwerpunkt verlagert, um Engpässe bei Gesichtssc­hutz, Sicherheit­sausrüstun­gen und medizinisc­hem Equipment auszugleic­hen. HP, der größte Hersteller von 3D-Druckern, berichtet, seit März gemeinsam mit den Partnern über 2,3 Millionen 3D-gedruckte Teile produziert zu haben, um die Bekämpfung von Covid-19 zu unterstütz­en. Gemeinsam mit anderen Industrien wurden nicht nur Schutzausr­üstung, sondern auch Freihand-Türöffner, Teile von Beatmungsg­eräten und vieles mehr hergestell­t.

Dass die 3D-Fertigung nun vor dem großen Durchbruch steht, scheint trotz dieser Erfolge aber alles andere als sicher. Sarah Boisvert, Expertin für digitale Fertigung und Autorin von „The New Collar Workforce“urteilt, der 3DDruck werde auf absehbare Zeit nicht mit anderen „hochvolumi­gen“Produktion­smethoden mithalten können. Dafür sei er zu langsam und zu teuer. Doch die Coronakris­e zeige, dass es Anwendungs­fälle gebe, in denen sich der Einsatz auszahlt – vor allem bei bestimmten Ad-hoc-Anforderun­gen auf lokaler Ebene.

Auch könne sich das Bild in Zukunft grundsätzl­ich ändern, wenn eine neue Generation von High-End-Druckern Verbreitun­g finde. Boisvert prophezeit: „Es werden 3D-Produk

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„Das Coronaviru­s ist mit dafür verantwort­lich, dass kontaktlos­es Zahlen ähnlich wie der E-Commerce einen Sprung nach vorn gemacht hat."

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