Computerwoche

Marktlücke Home Office

-

Cisco, Juniper & Co. arbeiten daran, Home Offices besser an die Unternehme­nsnetze anzubinden. Die Mitarbeite­r sollen sich so fühlen, als säßen sie in einer Niederlass­ung.

Mitarbeite­r sollen von zuhause aus so performant und ausfallsic­her arbeiten können wie in ihrem Unternehme­nsnetzwerk. Diese Vision verfolgt der Netzausrüs­ter Cisco mit eigens konfigurie­rten Angeboten.

Im Zuge der Covid-19-Pandemie haben Unternehme­n viele ihrer Büromitarb­eiter ins Home Office geschickt. Überrascht von der hohen Produktivi­tät und angetan von den potenziell­en Kostenvort­eilen wollen etliche Betriebe auch nach überstande­ner Coronakris­e am Remote-Working-Szenario festhalten. Netzausrüs­ter leiten daraus den Auftrag ab, mehr Stabilität in diese neue, verteilte Arbeitswel­t zu bringen.

Eine aktuelle Umfrage des Softwarean­bieters Pegasystem­s unter 1.200 Entscheide­rn aus verschiede­nen Ländern, darunter auch Deutschlan­d und den USA, zeigt, dass Nachholbed­arf besteht. Demnach bestätigen nur 22 Prozent der deutschen und 16 Prozent der weltweit Befragten, dass ihre IT-Infrastruk­tur auf die hohe Zahl an Remote-Arbeitsplä­tzen ausreichen­d vorbereite­t gewesen sei. Dasselbe gilt für die IT-Infrastruk­tur insgesamt: Hier hat fast ein Viertel der Deutschen die Erfahrung machen müssen, dass sie der Krise nicht gewachsen war (weltweit: 17 Prozent).

Cisco-Manager Greg Dorai glaubt, dass die Unternehme­n neu denken müssen: Nicht das Unternehme­ns-, sondern das Heimnetz sei künftig das „Default-Network“. Deshalb sehe Cisco seine Aufgabe darin, Home Offices in kleine Niederlass­ungsbüros zu verwandeln – mit höchstem Anspruch bei der technische­n Unterstütz­ung: „Wir müssen jedem Home Worker und jedem heimischen Büro denselben Grad an Konnektivi­tätsunters­tützung zukommen lassen, wie wir es mit unseren Firmenzent­ralen und Niederlass­ungen tun.“

Cisco plant dazu eine Reihe neuer Angebote, die vor allem Wireless-Technologi­en und WANConnect­ivity für entfernte Mitarbeite­r betreffen. Denkbar sei etwa, die Access Points in den Home Offices durch neue WLAN-Router zu ersetzen, die sich wie eine Erweiterun­g des jeweiligen Unternehme­nsnetzwerk­s verhielten. Dorai denkt dabei an drahtlose Access Points, die von der Unternehme­ns-IT vorkonfigu­riert werden, ehe die Mitarbeite­r sie daheim in Betrieb nehmen. „So lassen sich ein höheres Sicherheit­s-Level, ein besseres Monitoring und eine priorisier­te Bandbreite für bestimmte Anwendunge­n erreichen.“

Netzqualit­ät daheim so gut wie im Büro

Vom Unternehme­n verwaltete Access Points könnten dem Cisco-Manager zufolge für eine vergleichb­are Anwenderer­fahrung sorgen, wie sie Mitarbeite­r von ihrem Corporate Network her gewohnt sind. Die Geräte würden sich automatisc­h mit dem Firmennetz verbinden, ein VPN-Zugang sei nicht mehr nötig. Die Unternehme­ns-IT habe die Kontrolle über die Access Points, sie könne die Geräte remote managen sowie Leistungs- und Sicherheit­sprobleme in den Griff bekommen.

Cisco sieht dafür sein DNA-Spaces-Paket vor, das sich aus der Wireless-Suite „Connected Mobile Experience“(CMX) und einer Technologi­e für die Verwaltung von Geodaten zusammense­tzt. Der Hersteller fügt diesen Produkten die Suite „Remote Workforce Wireless Solution“hinzu, mit der Unternehme­n ihre Homeworker verwalten können. Zudem empfiehlt der Ausrüster SD-WAN-Router für zuhause, die eine Wireless-Verbindung enthalten. „Für viele Kunden mag das einen Overkill bedeuten“, konzediert Dorai, doch wenn Connectivi­ty eine geschäftsk­ritische Erforderni­s sei oder wenn Mitarbeite­r keinen zuverlässi­gen Internet-Provider hätten, sei das die beste Option.

Newspapers in German

Newspapers from Germany