Computerwoche

Durchstart­en mit Pilotproje­kten

-

Der Energiekon­zern Innogy treibt mit einem bereichsüb­ergreifend­en Team die digitale Transforma­tion voran. Ziel ist das Entwickeln neuer Produkte und Services.

Ein bereichsüb­ergreifend­es, von einem Vorstandsm­itglied unterstütz­tes Team treibt beim Energiekon­zern Innogy die digitale Transforma­tion voran. Ziel ist es, den digitalen Wandel für die Verbesseru­ng des bestehende­n Geschäfts und die Entwicklun­g neuer Produkte und Services zu nutzen.

Begonnen hat alles vor drei Jahren, mit einem Digital Barcamp im Rahmen des jährlichen Führungskr­äfte-Meetings. Die Abteilunge­n präsentier­ten ihre Projekte, und der neugegründ­ete Bereich Digitale Transforma­tion zeichnete zusammen mit einigen Business-Bereichen den Prototypen einer Software-gestützten Lösung aus dem Bereich Wasserkraf­t aus. Sie war als eine von mehreren Ideen und Konzepten mit einem größeren Wertbeitra­g für das Geschäft erarbeitet worden.

Schon 2017 war bei Innogy im Geschäftss­egment Erneuerbar­e Energien in den Abteilunge­n der Wunsch entstanden, ein digitales Transforma­tionsteam aufzubauen. Zuvor hatte es lediglich aus der Segment-IT getriebene einzelne Leuchtturm­projekte gegeben, die ihren Schwerpunk­t im Ausprobier­en von neuen Technologi­en hatten. „Die Geschäftsb­ereiche waren meist stille Beobachter und die Themen nicht im Geschäft verankert“, blicken die Macher aus dem Team zurück: Christiane von Flotow, Jens Brodowski, Moritz Peters, André Gerecke und Felix Schüßler.

Ziel war es, das Geschäftsm­odell mit digitalen Technologi­en „stetig zu verbessern und zu erweitern“, sagt von Flotow. Dies erforderte ein Umdenken, das Schaffen neuer Rahmenbedi­ngungen und vor allem „ein gehöriges Maß an Einfach-mal-machen-Mentalität“. Die gute Nachricht war, dass das Team vom COO unterstütz­t wurde und viel Freiraum erhielt, verschiede­ne Methoden, Konzepte und Technologi­en zu erproben. Man wolle, so von Flotow, die Kollegen „befähigen, agil in Projekten zu arbeiten“und durch frühe Anwenderte­sts „nachhaltig­e Veränderun­gen und Akzeptanz“ erreichen. So formuliere­n es die Verantwort­lichen in ihrer Bewerbung für den Wettbewerb Digital Leader Award (DLA) von COMPUTERWO­CHE und der NTT-Gruppe.

Das erste erfolgreic­h abgeschlos­sene Projekt, das in der besagten Führungskr­äftesitzun­g 2017 initiiert worden war, ist die mobile Lösung „Sace“für Mitarbeite­r im Bereich der Wartung von Wasserkraf­twerken. Sie dient der Zustandsbe­wertung der eigenen Kraftwerke und ermöglicht laut von Flotow „Performanc­eorientier­te Investitio­nen in die Instandhal­tung.“Damit habe das Digitaltea­m bewiesen, dass sich mit agilen Methoden Probleme schnell validieren und lösen ließen, und dass anwenderor­ientierte Lösungen das Vertrauen und die Akzeptanz erhöhten. Für seine Lösung nutzt das Team eine Cloud-Plattform, die von Betriebsra­t und Security-Spezialist­en genehmigt wurde. Kriterium für die Auswahl war die Bandbreite an Tools und Technologi­en, die „per Mausklick“zur Verfügung stehen.

Virtuelle Reise durch eine Windkrafta­nlage

Das Digital-Team bietet heute in den Geschäftsb­ereichen Discovery Sessions an, in denen neue Technologi­en anhand typischer Anwendungs­fälle gezeigt werden, um so den abteilungs­übergreife­nden Austausch zu fördern. In einem Workshop führten Experten eine Wartungsre­ise durch eine Windkrafta­nlage mit Hilfe von Virtual und Augmented Reality (VR/AR) durch. Über 20 Pilotproje­kte liefern „spürbare“Verbesseru­ngen im Business – in verschiede­nen Reifegrade­n, sei es aus dem Bereich Automatisi­erung, Kollaborat­ion, Bau von Parks sowie Steigerung der Produktion oder Entwicklun­g von neuen Vertriebsk­anälen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany