Nvidia kauft Chipdesigner ARM
Der Prozessor- und Grafikkarten-Hersteller Nvidia lässt sich den britischen Chipdesigner ARM 40 Milliarden Dollar kosten. Verkäufer ist der japanische Konzern Softbank, der sich nun an Nvidia beteiligt.
Der Prozessor- und GrafikkartenHersteller Nvidia übernimmt für 40 Milliarden Dollar den Chipdesigner ARM Ltd. aus Cambridge. Eigentümer von ARM war zuvor der japanische Konzern Softbank, der ARM Mitte 2016 für 32 Milliarden Dollar übernommen hatte. Softbank wird sich im Gegenzug voraussichtlich mit einem einprozentigen Anteil an Nvidia beteiligen.
Damit der Deal planmäßig zustande kommt, müssen innerhalb der kommenden 18 Monate die zuständigen Behörden aus den USA, Großbritannien, China und der Europäischen Union ihre Zustimmung geben. Wie die Verantwortlichen von Nvidia und ARM versichern, werden die Briten auch unter dem Dach des neuen Eigentümers am Modell der offenen Lizenzvergabe festhalten.
ARM designt seit Anfang der 90erJahre sehr erfolgreich Prozessorkerne und andere Chip-Bestandteile. Das Unternehmen spielt eine Schlüsselrolle im weltweiten Hardwaremarkt. 90 Prozent aller Smartphones sowie viele PCs und inzwischen auch Server rechnen mit den energieeffizienten Prozessoren, die von ARM designt wurden. Die Briten produzieren selbst keine Hardware, sondern lizenzieren das Recht, Prozessoren nach ihrem Bauplan herzustellen, an Dritte. In vielen Phones und Tablets von
Apple und Samsung werkeln Prozessoren im ARM-Design, fast alle Chips von Qualcomm nutzen die Technik.
Erste Analysten haben Zweifel angemeldet, dass der Deal so einfach über die Bühne gehen kann. Immerhin würde Nvidia theoretisch einen früheren Zugang zu neuen Chipdesigns bekommen als Wettbewerber. Umso wichtiger ist es, dass Nvidia-Gründer und -CEO Jensen Huang sogleich öffentlich versicherte, Kundenneutralität und das offene Lizenzmodell beizubehalten. Mit dem Chip- und Grafikkarten-Know-how könne man Kunden auf der ganzen Welt zu besseren Rechnern verhelfen.