Zweiflern zum Trotz: Deutschland digitalisiert
Die Coronakrise trübt den Blick mancher Zeitgenossen. Deutschland schlägt sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in der digitalen Transformation mehr als wacker.
Hierzulande sei die Digitalisierung verschlafen worden – dieser Satz ist in den Medien schon seit ein paar Jahren allgegenwärtig. Das Problem: Er stimmt nicht! Sicher, im Behördenumfeld und im Bildungswesen gibt es Nachholbedarf, das hat die gegenwärtige Pandemie schmerzhaft deutlich gemacht. Aber die meisten Unternehmen sind absolut gewillt, die digitale Chance zu nutzen. Gerade eben haben die COMPUTERWOCHE und ihr Partner NTT Gruppe zum fünften Mal die Digital Leader Awards (DLA) vergeben, den bedeutendsten Preis hierzulande rund um die Digitalisierung. Über 450 Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren mit Projekten und Initiativen dem Wettbewerb gestellt, und die Ergebnisse sind teilweise wirklich atemberaubend (mehr dazu in der kommenden Ausgabe und online unter: www.cowo.de/a/3549722).
Viele der Themen, von denen in der COMPUTERWOCHE ständig die Rede ist, sind in den Unternehmen angekommen und in produktivem Einsatz. Softwarebots, digitale Assistenten für die Kundenberatung, 5G, Machine Learning, sogar die oft belächelte Blockchain-Technologie werden praktisch genutzt – und meistens sehr erfolgreich.
Die in dieser Ausgabe präsentierten besten Systemhäuser (Seite 12) wachsen in der Krise, teilweise sogar kräftig. Warum wohl? Weil ihre Kunden mitten im Umbau stecken und sich auch von Covid-19 nicht davon abhalten lassen, zu digitalisieren und zu automatisieren. Die deutsche Wirtschaft schrumpft im Krisenjahr 2020 nach aktuellen Schätzungen um 5,8 Prozent. Das ist schlimm, aber besser als befürchtet, und liegt klar vor dem, was die Briten und Franzosen erwarten.
Die Wettbewerbsfähigkeit ist also groß. Wäre das ohne erfolgreiche Digitalisierungsmaßnahmen möglich?
Herzlich, Ihr
Heinrich Vaske, Editorial Director