Bundeswehr-Tochter BWI treibt die Digitalisierung der Streitkräfte voran
Auf die neue Arbeitsdirektorin und Geschäftsführerin der IT-Tochter der Bundeswehr, Katrin Hahn, warten herausfordernde Aufgaben. Die BWI muss die Streitkräfte in ihren Digitalisierungsprojekten unterstützen und sich zeitgleich in ein modernes IT-Systemhaus transformieren.
So hatte sich Katrin Hahn ihren Start beim neuen Arbeitgeber, der BWI GmbH, nicht vorgestellt. Als sie am 1. April ihren Job als Personalchefin bei der Bundeswehrtochter antrat, durfte sie erst einmal zu Hause bleiben – wie es eben in Corona-Zeiten so üblich ist. Hahn ist ein ausgewachsener HR-Profi. 2009 hatte sie als erste Preisträgerin überhaupt den „HR Next Generation Award“gewonnen. Umso härter war für sie der Lockdown im März, hatte sie sich doch fest vorgenommen, die künftigen Mitarbeiter an den Standorten zu besuchen. Zeitgleich mit der Personalverantwortlichen begannen noch rund 200 weitere neue Mitarbeiter, sodass Hahn gleich gefordert war, deren Ankunft zu organisieren.
Mehr als zehn Jahre lang war die BWI als Projektgesellschaft zur Umsetzung des HerkulesProjektes (Bundeswehr-Vorhaben zur IT-Modernisierung) gefordert. Nun will sie sich als modernes IT-Systemhaus etablieren und als Digitalisierungspartner der Bundeswehr agieren. „Die BWI muss agiler auf sich verändernde Anforderungen reagieren können“, sagt Hahn. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse sich das Unternehmen nicht zuletzt seinen Führungskräften widmen. Verständlicherweise hätten Bundeswehr und auch die früheren Eigner der BWI, Siemens und IBM, stark in Laufbahnmodellen gedacht. „Hierarchisches Denken spielte eine viel größere Rolle als in heutigen, modern organisierten Betrieben“, blickt Hahn zurück.
Vom Hierarchiedenken müssen wir uns verabschieden“, lautet die Forderung der Arbeitsdirektorin. Jetzt gehe es darum, die Firmenkultur stärker in Richtung Eigenverantwortung auszurichten und Fachkarrieren zu fördern. Damit liege man auf der Linie der neuen Bewerbergeneration, die weniger an Hierarchien als an spannenden Aufgaben und interessanten Projekten interessiert sei. So ist die BWI unter anderem dabei, Führungskräfte zu „Transformation Coaches“auszubilden, um so „das Netzwerk der Multiplikatoren und Unterstützer für den Wandel auszuweiten“, so Hahn. Apropos Weiterbildung: Angesichts der schnellen Veränderungen möchte Hahn dieses Thema tief in der Firmenkultur verankern. „Lernen muss Teil des Arbeitsalltags und selbstverständlicher werden“, sagt die HR-Managerin.
„Unser Gesamtpaket stimmt“
Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen stellt die BWI derzeit fleißig neue Mitarbeiter ein. Gesucht wird die ganze Bandbreite an ITFachleuten, von Experten in der Netzadministration über Berater bis hin zu IT-Architekten. In der Muttergesellschaft Bundeswehr wird die Arbeit so schnell nicht ausgehen, ist die Digitalisierung doch eines ihrer wichtigsten Themen. In einer solch großen Organisation wird die Digitalisierung der Prozesse noch viel Arbeit mit sich bringen und Ressourcen jedweder Art erfordern. Katrin Hahn ist zuversichtlich, dass sich genug Kandidaten bei der BWI bewerben. „Unser Gesamtpaket stimmt“, sagt sie, und beginnt mit dem ersten großen Plus, das in diesen Tagen besonderes Gewicht hat: „Wir bieten einen sicheren Arbeitsplatz, das Arbeiten in innovativen IT-Projekten, gute Entwicklungsperspektiven und eine preisgekrönte Altersvorsorge.“Stärker etabliert habe sich seit Corona flexibles Arbeiten, Home Office sei viel selbstverständlicher geworden, und sie geht davon aus, dass nach der Pandemie sogar ein Drittel der Mitarbeiter dauerhaft im heimischen Büro bleiben wird.