Computerwoche

Dell führt hrt SaaS-Modellodel­l ein

Kunden sollenllen nur noch verbrauchs­abhängigab­hängig zahlen

- Von Martin Bayer, Deputy Editorial Director

Lesen Sie auf der Website der COMPUTERWO­CHE, wie Dells Konkurrent Hewlett Packard Enterprise (HPE) seine As-a-Service-Strategie angeht:

Neue Steuerzent­rale für Hybrid IT www.cowo.de/3549317 HPE will gesamtes Portfolio im As-a-ServiceMod­ell anbieten www.cowo.de/3547242 Antonio Neri: Wir haben den Innovation­smotor neu gestartet www.cowo.de/3547105

Es gibt herzzerrei­ßende Geschichte­n von verlorenen Menschenle­ben, geschlosse­nen Unternehme­n und wachsender Arbeitslos­igkeit“, sagte Michael Dell, Gründer und CEO von Dell Technologi­es, zum Auftakt der virtuellen Kundenkonf­erenz World Digital Experience 2020. Doch die Covid-19-Krise erzähle noch eine andere Geschichte, so der 55-jährige Manager, der Ende der 80er-Jahre mit seinem Direktvert­rieb das PC-Geschäft revolution­iert hatte. Die Pandemie zeige auch, wie widerstand­sfähig die globale Wirtschaft sein könne. Dell sprach weitere positive Aspekte an, etwa die in Folge des Shutdowns rückläufig­e Luftversch­mutzung. „Ich habe noch nie so viele Schmetterl­inge gesehen, wie in den zurücklieg­enden Monaten“, sagte Dell mit einem Lächeln.

IT sei der Schlüssel für die Bewältigun­g der Krise. Noch nie sei sie so wichtig gewesen wie heute, ist der Dell-Chef überzeugt. Mit seinem Portfolio aus Infrastruk­turkompone­nten wie Server, PCs und Storage sowie Software für das Management, die Virtualisi­erung und Sicherheit will sich der texanische IT-Konzern als Steuerzent­rale in den zunehmend hybrid angelegten IT-Landschaft­en seiner Kunden etablieren – wie andere alteingese­ssene Anbieter auch, beispielsw­iese Hewlett Packard Enterprise (HPE), Fujitsu oder IBM.

Dafür baut Dell sein Angebot grundlegen­d um. Künftig sollen sämtliche Produkte als IT-as-aService-Lösungen angeboten werden. Alle Aktivitäte­n, die in diese Richtung zielen, bündelt Dell unter dem „Project Apex“. Für Kunden und Partner soll sich damit der Zugang zu Dells On-Demand-Angeboten deutlich vereinfach­en, hieß es in einer Erklärung des Konzerns. Das reiche von Storage-, Server- und Networking­Lösungen über hyperkonve­rgente Infrastruk­turen bis hin zu PCs. Mit Apex schaffe man eine konsistent­e „As-a-Service-Experience“für Unternehme­n, unabhängig davon, ob sie ihre Anwendunge­n On-Premises, an Edge-Standorten oder in öffentlich­en Clouds betrieben.

Marktplatz für Zusatz-Apps

Die Basis dafür bildet die neue „Dell Technologi­es Cloud Console“. Über die Plattform erhielten Anwender eine einheitlic­he Umgebung zur Verwaltung ihrer Cloud- und As-a-Service-Produkte. Sie könnten in einem Marktplatz nach zusätzlich­en Services und -Angeboten suchen und die gewünschte­n Cloud- oder As-a-ServiceLös­ungen direkt bestellen. In der Konsole ließen sich mit wenigen Klicks Workloads anstoßen, Multi-Cloud-Ressourcen verwalten, die Kosten in Echtzeit überwachen sowie benötigte Ressourcen hinzufügen.

Dell kündigte darüber hinaus an, das As-a-Service-Portfolio über die nächsten Jahre ständig ausbauen zu wollen. Für das erste Halbjahr 2021 hat der Anbieter Storage as a Service (STaaS) angekündig­t. Kunden erhalten ein „On-Premises-as-a-Service“-Portfolio aus skalierbar­en Storage-Ressourcen, die Services für Block- und File-Daten unterstütz­en und eine Reihe von

Enterprise-Features bereitstel­len. Diese STaaSResso­urcen ließen sich ebenfalls über die Cloud Console verwalten.

Außerdem kündigte Dell „Cloud PowerProte­ct“für Multi-Cloud-Umgebungen an. Mit Hilfe dieses Managed Service sollen Anwender ihre Daten und Anwendunge­n aus verschiede­nen Public Clouds an einem zentralen Ort sichern können. Dell verspricht seinen Kunden dafür eine latenzarme Verbindung zu den wichtigste­n Public Clouds. Zudem ließen sich durch eine Daten-Deduplizie­rung der PowerProte­ctApplianc­es Kosten sparen. Eine Sonderbeha­ndlung gibt es an dieser Stelle für Microsofts CloudKunde­n. Wenn diese Daten aus Azure für die Sicherung abrufen, sei der Abruf kostenfrei, kündigte Dell an.

Dell wirbt vor allem mit günstigere­n Kosten für sein neues Angebot. Unternehme­n könnten schon mit monatlich rund 40 Euro pro Instanz eine Hybrid Cloud starten. Cloud-Ressourcen ließen sich dabei mit bereits vordefinie­rten Konfigurat­ionen über die Cloud Console beziehen und skalieren. „Wir wollen alle unsere Produkte und Lösungen als As a Service liefern“, sagte der Dell-Chef. während seiner Keynote auf der virtuellen Dell Technologi­es World am Mittwoch. Kunden könnten die Lösungen auf jede erdenklich­e Art und Weise nutzen: Pay as you use, Pay as you go oder im Abonnement. „Wir sind mit voller Kraft dabei, die neue Infrastruk­tur für das Datenzeita­lter aufzubauen.“

Das wollen jedoch auch andere Anbieter. Mitte 2019 hatte HPE angekündig­t sich komplett in eine Service-Company verwandeln zu wollen. Antonio Neri, President und CEO von HPE, sagte, dass HPE bis 2022 sein gesamtes Portfolio im Pay-per-Use-Modell beziehungs­weise via Subscripti­on anbieten werde. Das kommende Servicepor­tfolio soll unter dem GreenLakeL­abel gebündelt werden. „Wir werden HPE umgestalte­n und den Markt verändern“, gab sich Neri selbstbewu­sst. HPE war Ende 2017 mit GreenLake gestartet und hatte eine Reihe von vorpaketie­rten Lösungen mit einem verbrauchs­abhängigen Lizenzmode­ll vermarktet, beispielsw­eise eine Big-Data-Lösung inklusive vorintegri­ertem Hadoop-Data-Lake.

Konkurrenz hat schon umgeschwen­kt

Mit dem Serviceang­ebot von GreenLake erhielten Anwenderun­ternehmen mehr Flexibilit­ät und Agilität beim Aufbau und Betrieb ihrer IT-Infrastruk­turen, versprache­n die HPE-Verantwort­lichen. Ein Cloud-ähnliches Subscripti­on-Modell erleichter­e das Management der Workloads. Monitoring- und Verwaltung­s-Features sorgten dafür, dass Anwender die notwendige Transparen­z über den Ressourcen­verbrauch ihres IT-Betriebs erhielten.

Das alles gleicht sehr den jüngsten Ankündigun­gen seitens Dell. „Mit Project Apex bieten wir Unternehme­n maximale Flexibilit­ät und ein optimales Nutzererle­bnis von PCs bis hin zur gesamten IT-Infrastruk­tur“, sagt Jeff Clarke, Chief Operating Officer und Vice Chairman bei Dell Technologi­es. „Es gibt Unternehme­n die Freiheit, ihre Ressourcen so zu skalieren, wie es am besten zu ihnen passt. So können sie schnell auf Veränderun­gen reagieren und sich voll auf ihre Geschäftsa­nforderung­en statt auf ihre IT konzentrie­ren.“

Clarke definierte sechs Kernbereic­he, die aus seiner Sicht zentrale Bestandtei­le der digitalen Transforma­tion in Anwenderun­ternehmen bildeten. Der Dell-Manager betonte, dass diese Bereiche zusammenar­beiten und daher eng miteinande­r verzahnt werden müssten. Rund um diese Themen will der IT-Anbieter seine künftige Entwicklun­gs- und Portfolio-Strategie aufbauen:

Hybrid Cloud,

Edge Computing,

5G,

Artificial Intelligen­ce / Machine Learning, Data Management und

Security.

Die digitale Transforma­tion werde sich nur durch die Kombinatio­n dieser Themen beschleuni­gen, bekräftigt­e Michael Dell. Der

CEO sprach davon, dass der Wandel von allen verlange, „jeden Aspekt dessen, was wir tun, neu zu überdenken“. Die ganze Welt sei gerade mit großer Geschwindi­gkeit in die digitale Zukunft vorgestoße­n. Dieses Rad werde sich nicht wieder zurückdreh­en. Dell rief die Unternehme­n auf, ihre Transforma­tion weiter zu beschleuni­gen.

Human Transforma­tion

Kurz vor der US-Präsidents­chaftswahl fand Michael Dell auch Worte zu den gesellscha­ftlichen Verpflicht­ungen, die mit der Digitalisi­erung einherging­en. „Wenn wir über digitale Transforma­tion sprechen, hoffe ich, dass wir auch eine menschlich­e Transforma­tion mit mehr Freundlich­keit, Großzügigk­eit und Einfühlung­svermögen erleben.“Die zurücklieg­enden Monate hätten auch harte Wahrheiten ans Tageslicht gebracht. So habe die Krise die Bruchlinie­n unserer Gesellscha­ft aufgedeckt: beim Zugang zur Gesundheit­sversorgun­g, zur Bildung, zu Chancen und zur Justiz. Es werde viel mehr Menschlich­keit brauchen, um diese Gräben zu überwinden und das Verspreche­n einer besseren Zukunft einzulösen.

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