Computerwoche

E-Government Monitor 2020 – das Serviceang­ebot der deutschen Behörden kommt allmählich in Fahrt

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Im Jahr 2020 haben erstmals mehr als die Hälfte der Deutschen digitale Verwaltung­sangebote genutzt. Das ergab der aktuelle E-Government Monitor, eine Studie der Initiative D21 und der TU München, für die das Marktforsc­hungsinsti­tut Kantar je 1.000 Personen in Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz befragt hat.

Mit 54 Prozent liegt die Bundesrepu­blik aber weiterhin hinter Österreich (72 Prozent) und der Schweiz (60 Prozent). So richtig wollen EGovernmen­t-Angebote hierzuland­e allerdings nicht in Schwung kommen. Seit 2011 wird deren Gebrauch untersucht. In all den Jahren schwankte der Nutzungsgr­ad immer zwischen 40 und 50 Prozent.

Immerhin ist mittlerwei­le das Wissen über Behördense­rvices im Netz weit verbreitet. Fast alle Befragten kennen mindestens einen Dienst. Die Coronakris­e hat so gut wie keine Auswirkung­en auf Art und Umfang der aktuellen Nutzung. Gerade in Deutschlan­d gab es infolge der Pandemie kaum Erstbezieh­ungsweise Mehr-Nutzer.

In Sachen Zufriedenh­eit mit dem E-Government-Angebot gibt es in Deutschlan­d allerdings noch Luft nach oben. 62 Prozent der User sind zufrieden mit den angebotene­n Services. Das sind zwar mehr als im vergangene­n Jahr (57 Prozent), doch Deutschlan­d liegt noch deutlich hinter den Nachbarlän­dern Österreich (79 Prozent) und Schweiz (71 Prozent) zurück. Angenommen werden vor allem einfache E-Government-Angebote wie die Suche nach Informatio­nen, das Herunterla­den von Formularen, um Behördengä­nge vorzuberei­ten, oder die Vereinbaru­ng von Terminen sowie die Kommunikat­ion mit Behörden. Konkrete Services wie das Beantragen von Unterstütz­ungsleistu­ngen oder Kindergeld werden dagegen nur von 15 beziehungs­weise zehn Prozent genutzt. Viele würden derartige Dienste gern in Anspruch nehmen, doch die Behörden sind oft noch nicht lieferfähi­g. Bundes-CIO Markus Richter sieht aber einen positiven Trend: Das werde bald auch stärker im Alltag der Bürgerinne­n und Bürger ankommen.

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