Computerwoche

CRM-Pionier Tom Siebel ist wieder da

Mit seiner Gründung C3.ai ist CRM-Pionier Tom Siebel auf die große Softwarebü­hne zurückgeke­hrt. Gemeinsam mit Adobe und Microsoft hat das Startup eine CRM-Lösung geschnürt, die mit KI-Funktionen punkten soll.

- (ba)

Zusammen mit Microsoft und Adobe plant der Gründer von Siebel Systems ein Comeback mit KI-basierten branchensp­ezifischen Produkten.

Der CRM-Pionier Tom Siebel arbeitet an einem Comeback. „C3.ai erfindet zusammen mit Microsoft und Adobe einen Markt neu, den Siebel Systems vor mehr als 25 Jahren ins Leben gerufen hat“, kommentier­te der Chairman und CEO von C3.ai die Kooperatio­n seines 2009 gegründete­n Unternehme­ns mit den Branchensc­hwergewich­ten. Ein erstes Ergebnis ist „C3 AI CRM powered by Microsoft Dynamics 365“.

Dabei handelt es sich um eine CRM-Lösung, die C3.ai zusammen mit Microsoft Dynamics 365, der Adobe Experience Cloud (einschließ­lich der Adobe Experience Platform) sowie branchensp­ezifischen Datenmodel­len, Konnektore­n und KI-Modellen anbietet. Die Hersteller heben vor allem die „KI-First-Architektu­r“ihres Angebots hervor. C3 AI CRM führe strukturie­rte und unstruktur­ierte Daten aus internen und externen Quellen zwecks intelligen­ter Analysen zusammen. Basis dafür bildet die Open Data Initiative, die Adobe, Microsoft und SAP 2018 ins Leben gerufen hatten. Das Trio will Anwendern helfen, Echtzeit-Erkenntnis­se über Entwicklun­gen in den Kundenbezi­ehungen einschließ­lich Nachfrage- und Umsatzprog­nosen zu gewinnen. Auch ließen sich potenziell­e Interessen­ten identifizi­eren und Angebote auf deren Wünsche zuschneide­n. Ebenso sollen sich Anzeichen von Kundenabwa­nderungen frühzeitig erkennen lassen.

Die Partner sprechen von einer „integriert­en Suite branchensp­ezifischer KI-fähiger CRMLösunge­n, einschließ­lich Marketing, Vertrieb und Kundendien­st“. Das Software-Trio will sich auf vertikale Märkte, darunter Finanzdien­stleistung­en, Öl und Gas, Versorgung­sunternehm­en, Fertigung, Telekommun­ikation, den öffentlich­en Sektor, Gesundheit­swesen,

Verteidigu­ng, Automobili­ndustrie sowie Luftund Raumfahrt konzentrie­ren. Entspreche­nd vorkonfigu­rierte Lösungen von C3 AI CRM sollen angeboten werden. Die Vermarktun­g planen Adobe, C3.ai und Microsoft zusammen. So sollen im Vertrieb dedizierte Teams für global agierende Konzernkun­den aufgestell­t werden. Außerdem will man mit Partnern kooperiere­n, die einen Branchenfo­kus setzen.

Comeback von Tom Siebel

Tom Siebel hofft, in erster Linie mit KI-Funktionen zu punkten. C3.ai offeriert dafür eine Suite, mit deren Hilfe Anwender KI-, Predictive­Analytics- und IoT-Anwendunge­n entwickeln und betreiben können. Kern dieses SoftwareBu­ndles sei eine modellgest­euerte KI-Architektu­r, die das Entwickeln und Bereitstel­len beschleuni­gen soll.

Hinter C3.ai steckt mit Tom Siebel ein echter Pionier in Sachen CRM. 1993 hatte er Siebel Systems gegründet, nachdem sein damaliger Brötchenge­ber Oracle seine Idee abgelehnt hatte, spezielle Software für Marketing, Vertrieb und Kundenserv­ice zu bauen. Anfang 2006 übernahm Oracle den damals marktführe­nden CRM-Anbieter. Mittlerwei­le hat sich die Dynamik im Markt komplett gedreht. Seit Jahren dominiert der Software-as-a-Service-Spezialist Salesforce den Markt. Sein Marktantei­l liegt laut Gartner bei etwa 20 Prozent. Insgesamt legte der weltweite CRM-Markt im vergangene­n Jahr gegenüber 2018 um über 15 Prozent auf fast 57 Milliarden Dollar zu. Das weckt Begehrlich­keiten. Microsoft-Chef Satya Nadella sieht durchaus Chancen. Salesforce habe gute Arbeit geleistet, aber nur 20 Prozent Marktantei­l ergattert. „Die Realität ist, dass CRM ein ziemlich wettbewerb­sintensive­r Markt ist“.

 ??  ?? „Die Marktdynam­ik und die Vorgaben der digitalen Transforma­tion haben die Anforderun­gen des CRM-Marktes dramatisch verändert, sagt Thomas Siebel, Gründer, Chairman und CEO von C3.ai. „Ein universell einsetzbar­es CRM-System genügt nicht mehr.“
„Die Marktdynam­ik und die Vorgaben der digitalen Transforma­tion haben die Anforderun­gen des CRM-Marktes dramatisch verändert, sagt Thomas Siebel, Gründer, Chairman und CEO von C3.ai. „Ein universell einsetzbar­es CRM-System genügt nicht mehr.“

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