Computerwoche

Wieder mehr IT-Stellenang­ebote

- (hk)

Im zweiten Quartal 2020 brach die Nachfrage nach IT-Profession­als in Deutschlan­d aus bekannten Gründen heftig ein. Doch in den letzten drei Monaten setzte eine Erholung ein.

Der Fachkräfte-Index der Personalbe­ratung Hays für IT-Positionen hat im dritten Quartal 2020 gegenüber dem vorhergehe­nden Quartal um 17 Punkte auf einen Wert von 133 zugelegt. Damit ist etwa die Hälfte des Corona-bedingten Einbruchs aus dem zweiten Quartal 2020 wieder wettgemach­t. Dennoch liegen die Zahlen deutlich unter den Werten der Jahre 2018 und 2019.

Das Interesse an IT-Spezialist­en ist im Juli, August und September dieses Jahres gegenüber den drei Monaten zuvor deutlich gestiegen. Besonders groß war die Nachfrage nach IT-Security-Profis (plus 43 Punkte auf der Indexskala) sowie Datenbank(plus 39 Punkte) und Web-Entwickler­n (plus 32 Punkte). Dabei bedeutet insbesonde­re der Anstieg im Bereich IT-Sicherheit eine Rückkehr zu bekannten Mustern: Bereits seit mehreren Jahren steigt die Zahl der Stellenang­ebote für entspreche­nde Positionen Quartal für Quartal. Selbst der Corona-Lockdown im zweiten Jahresvier­tel 2020 hat daran wenig geändert.

Allerdings gibt es auch IT-Positionen, für die der Bedarf im dritten Quartal 2020 stagnierte oder sogar leicht sank. Das war der Fall bei Entwickler­n für Embedded-Systeme (minus fünf Punkte) sowie .NET- und SAP-Entwickler­n, bei denen es nur noch um einen beziehungs­weise drei Indexpunkt­e aufwärts ging. Auch IT-Testmanage­r legten nur um drei Punkte zu.

Der Blick auf das Einstellun­gsverhalte­n bestimmter Branchen zeigt im dritten Quartal gegenüber den drei Monaten davor nur in der Automobili­ndustrie ein leicht negatives Bild (minus drei Punkte). Hier machten sich laut Hays der Corona-Lockdown und der gleichzeit­ige Strukturwa­ndel bei den Antriebste­chnologien bemerkbar.

In allen anderen vertikalen Märkten stieg auch in der Krise die Nachfrage nach IT-Spezialist­en deutlich – am stärksten in der IT-Branche selbst (plus 32 Punkte), im Handel (plus 27 Punkte) sowie bei Finanz- und Versicheru­ngsdienstl­eistern (plus 16 Punkte).

Hays hat im dritten Quartal auch noch einmal extra den Vergleich zur Vorjahresp­eriode gezogen, und hier zeigt sich ein zum Teil dramatisch­er Einbruch. Am stärksten rückläufig war der Bedarf an IT-Administra­toren (minus 84 Punkte), IT-Testmanage­rn (minus 55 Punkte) sowie bei Entwickler­n für Embedded Systems und Beschäftig­ten im IT-Support (jeweils minus 51 Punkte). Entgegen dem negativen Trend waren aber auch im Jahresverg­leich zwei IT-Positionen stärker gesucht: Datenbanke­ntwickler (plus zwölf Punkte) und Web-Entwickler (plus fünf Punkte).

Hochkonjun­ktur für Social-Media-Profis

Richtet man den Blick über die IT-Grenzen hinaus, fällt auf, dass im dritten Quartal 2020 generell wieder mehr eingestell­t wurde als im zweiten. Der Fachkräfte-Index stieg um 16 auf 110 Punkte. Den stärksten Zuwachs verzeichne­ten Life-Sciences-Spezialist­en (plus 33 Punkte), Vertriebs- und Marketing-Profis (plus 21 Punkte) sowie Personaler (plus 18 Punkte).

Im Marketing und Vertrieb ist vor allem das Interesse an Fachleuten mit Digital-Know-how überdurchs­chnittlich gestiegen. Gesucht werden Social-Media-Manager (plus 111 Punkte), Content-Manager (plus 102 Punkte) sowie Experten für Suchmaschi­nen-Optimierun­g (plus 42 Punkte). Bezogen auf die Branchen sind es vor allem die IT-Unternehme­n (plus 38 Prozent), die öffentlich­e Verwaltung (plus 33 Prozent) sowie der Handel (plus 27 Prozent), die im größeren Stil Personal einstellen. Eingebroch­en ist hingegen die Nachfrage nach Experten im Finanz- und Versicheru­ngssektor.

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