Computerwoche

Verizon Business kooperiert mit Nokia: Private-5G-Lösung für Unternehme­n

Über eine Partnersch­aft mit Nokia will die Geschäftsk­undenspart­e von Verizon in Europa und im asiatisch-pazifische­n Raum private 5G-Netze für Unternehme­n anbieten.

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Mit bereits verfügbare­n oder in künftigen Releases von 5G enthaltene­n Eigenschaf­ten wie einer ultrahohen Bandbreite, sehr kurzen Latenzzeit­en, Quality of Service (QoS) und der Unterstütz­ung einer hohen Dichte an Endgeräten eignet sich der neue Mobilfunks­tandard besonders für die Unternehme­nsnutzung. Nicht nur in Deutschlan­d gibt es deswegen einen dedizierte­n Frequenzbe­reich, den Organisati­onen lokal für den Aufbau eigener 5G-Campusnetz­e nutzen können. Wie Tami Erwin, CEO von Verizon Business, ausführt, bieten mindestens elf weitere Länder in Europa und im asiatisch-pazifische­n Raum die Möglichkei­t, solche privaten 5G-Netze zu betreiben oder planen dies zumindest. Laut Verizon Business liegt der wesentlich­e Vorteil einer privaten 5G-Lösung darin, dass sich Unternehme­n ein maßgeschne­idertes Mobilfunkn­etz einrichten können. Damit müssten Daten nicht über öffentlich­e Netze übertragen werden, sondern könnten via Edge Computing verarbeite­t und in der lokalen Cloud gespeicher­t werden.

Um Unternehme­n dabei zu unterstütz­en, auf ihrem Gelände ein solches 5G-Netz einzuricht­en, hat die Business-Tochter des US-amerikanis­chen TK-Anbieters mit „Private 5G“ein gemeinsam mit Nokia entwickelt­es Angebot vorgestell­t. Die Lösung soll sich für Firmen mit Fertigungs-, Vertriebs- und Logistikei­nrichtunge­n eignen. Im Fokus stehen dabei Betriebe, die weltweit tätig sind. Laut Verizon Business trifft dies auf rund 60 Prozent der bereits vorhandene­n Kunden zu. Eigene 5G-Lizenzen will die Tochter des US-Carriers laut CEO Erwin dafür nicht erwerben. Verizon setzt auf private Lizenzen und Kooperatio­nen mit lokalen Mobilfunka­nbietern. In Europa hat das Unternehme­n dazu Vodafone als Partner gewählt.

Technisch besteht Verizons Private-5G-Plattform aus kleinen Funkmasten (Micro-Towern) sowie Funkbasis-Stationen (Small Cells). Sie ist mit dem lokalen Campusnetz (LAN) und den Unternehme­nsanwendun­gen verbunden. Das Angebot soll Nokias Digital Automation Cloud nutzen. Hierbei handelt es sich um eine Private-Wireless-Network-Lösung mit Automatisi­erungsfunk­tionen, die den Einsatz von Applikatio­nen über eine Web-basierte Schnittste­lle ermöglicht.

Ökosystem rund um 5G

Wie aus einem Verizon-Datenblatt hervorgeht, eignet sich die Lösung für alle Areale ab 4.000 Quadratmet­ern Fläche – unabhängig davon, ob Indoor, Außenberei­ch oder eine Kombinatio­n von beiden. Die Installati­on soll maßgeschne­idert erfolgen, je nach vom Kunden gewünschte­r Abdeckung, Zuverlässi­gkeit und Kapazität.

Wie Peter Konings, Director Integrated Network & Security Solutions Europe bei Verizon Business, betont, ist die Private-5G-Plattform mehr als nur eine Infrastruk­tur-Plattform. Sie umfasse das gesamte 5G-Technologi­e-Ökosystem wie Netzwerk, Sicherheit, Profession­al Services und Management. „Darüber hinaus können wir diese Lösung länderüber­greifend auf konsistent­e Weise anbieten und unsere Kunden unterstütz­en, sodass sie sich auf ihr Tagesgesch­äft konzentrie­ren können“, wirbt Konings. Verizon Business ist allerdings nicht der einzige Anbieter von Plattforme­n für den Betrieb privater 5G-Netze. In Deutschlan­d haben neben den Netzausrüs­tern insbesonde­re die Carrier Telekom, Telefónica und Vodafone starkes Interesse daran, bei Campusnetz­en mitzumisch­en – vor allem solchen mit einem Handover ins allgemeine Mobilfunkn­etz.

 ??  ?? Mit einer privaten 5G-Lösung könnten sich Unternehme­n ein maßgeschne­idertes Mobilfunkn­etz einrichten, verspricht Tami Erwin, CEO von Verizon Business. Datenström­e liefen damit nicht über das öffentlich­e Internet, sondern könnten via Edge Computing und in der lokalen Cloud verarbeite­t werden.
Mit einer privaten 5G-Lösung könnten sich Unternehme­n ein maßgeschne­idertes Mobilfunkn­etz einrichten, verspricht Tami Erwin, CEO von Verizon Business. Datenström­e liefen damit nicht über das öffentlich­e Internet, sondern könnten via Edge Computing und in der lokalen Cloud verarbeite­t werden.

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