New Work im Beiersdorf-Konzern
Flexibles Arbeiten, Online-Meetings und Zusammenarbeit über digitale Tools waren schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie feste Bestandteile der Arbeitskultur des BeiersdorfKonzerns, aber nicht in der Intensität und internationalen Breite über die weltweit etwa 20.000 Beschäftigten. Mit der Krise musste im Frühjahr schlagartig alles digital stattfinden, die Teams hatten sich entsprechend zu organisieren und anzupassen. Es galt auch, die Möglichkeiten von Microsoft 365 stärker auszuschöpfen – auch wenn manches noch neu war. „Die digitale Transformation innerhalb der Organisation ist durch den weltweiten Wechsel ins Home-Office extrem beschleunigt worden“, sagt eine Sprecherin des Herstellers von Körperpflegeprodukten.
Balance zwischen Büro und Remote
Die größte technische Herausforderung bestand darin, die IT-Infrastruktur so aufzurüsten, dass alle Anwender zuhause eine ähnlich gute Verbindungsqualität ins Unternehmensnetz hatten wie im Firmenbüro – und das global. Die Remote-Arbeit selbst empfanden viele Beschäftigte als effizienter und konzentrierter. Eine Umfrage am Hauptsitz in Hamburg ergab, dass sich 98 Prozent wünschen, künftig wenigstens einen Tag pro Woche von daheim aus arbeiten zu können. Mehr als jeder Zweite kann sich vorstellen, wöchentlich sogar zwei bis drei Tage flexibel zu arbeiten. Gewünscht sei eine Balance zwischen Home-Office und Büro. Die betrieblichen Räumlichkeiten sehen die Beschäftigten inzwischen vorrangig als einen „Ort für Kollaboration, Kreativität und Austausch“.
Derzeit finden jedoch alle internen Veranstaltungen sowie der überwiegende Teil aller Meetings über Skype for Business und Microsoft Teams statt. In Anbetracht der laufenden zweiten Infektionswelle rechnet Beiersdorf auch in den nächsten Monaten mit einem hohen Anteil an remote Arbeitenden.
Die virtuelle Zusammenarbeit ist organisatorisch durchaus herausfordernd. Im November veranstaltet Beiersdorf deshalb ein dreitägiges New Work Festival mit mehr als 40 interaktiven Sessions und 50 externen und internen Sprechern. Auf der Agenda stehen Fragen wie: Wie können virtuelle Workshops partizipativ und kreativ gestaltet werden? Wie lässt sich die emotionale Bindung von Teams in Zeiten von Remote Working erhalten oder gar stärken? Welche Skills werden in der Remote-Working-Welt von morgen benötigt?
Führungskräfte müssen zugewandt sein
Spricht Beiersdorf von „New Work“, sind darin auch mehr Flexibilität und Eigenverantwortung in der Arbeitsplatzgestaltung inbegriffen. Ebenso spielt das Thema Lernende Organisation eine wichtige Rolle, Mitarbeiter sollen selbstverständlicher mit digitalen Arbeitsweisen umgehen lernen. Den Führungskräften kommt hier eine Vorbildfunktion zu, sie sollen neue Arbeits- und Kommunikationsweisen vorleben und eine Unternehmenskultur gestalten, in der Fürsorge und Achtsamkeit eine zentrale Rolle spielen.
Wer noch nicht genau weiß, wie er diese „Care“-Mentalität im Virtuellen umsetzen soll, kann sich fortbilden lassen oder am internen New Work Festival teilnehmen, um zu lernen. Dort stehen auch Diskussionen über die konkreten Erfahrungen mit virtueller Führung auf dem Programm.